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Gastritis und Erbrechen bei Hunden

Eine Entzündung der Magenschleimhaut (auch als Gastritis oder Magenkatarrh bezeichnet) erkennt man meistens erst, wenn sich der Hund übergibt. Dabei kann der Hund nach Futter-, aber auch nach der Wasseraufnahme erbrechen. Vorboten oder Beschwerden wie Magenzwicken oder Sodbrennen kann uns der Hund ja nicht mitteilen. Fressunlust oder Grasfressen können aber Anzeichen dafür sein, dass es dem Hund vom Magen her nicht gut geht. Bei einer chronischen Gastritis magert der Hund zusätzlich ab, ist erschöpft und hat eventuell Bauchschmerzen.

Ursachen

Störungen der Magensäureproduktion, Gier und hastiges Verschlingen der Nahrung – unter Umständen ausgelöst durch Futterneid bei Anwesenheit anderer Hunde –, Infektionen oder Schneefressen können die Magenschleimhaut in Mitleidenschaft ziehen. Aber auch bei Allgemeininfektionen oder Erkrankungen anderer innerer Organe kann es zu einer Beeinträchtigung des Magens kommen. '

Allgemeine Maßnahmen

Häufig übergeben sich Hunde nach der Wasseraufnahme. Sie wollen trinken, können das Wasser aber nicht bei sich behalten und übergeben sich erneut. Ein einfaches und wirksames Rezept für die erfolgreiche Flüssigkeitszufuhr lautet hier: Man gebe einen Teelöffel Salz und zwei Teelöffel Zucker auf einen Liter abgekochtes Wasser. Schnee ist toll zum Spielen, in den Magen aufgenommen, kann er jedoch Erbrechen auslösen. Schnee kann auch den nervösen Magen reizen.

Lassen Sie Ihr Tier 1–2 Tage lang fasten, aber auf keinen Fall dursten. Füttern Sie dann lediglich Quark, abgekochten Reis und Hüttenkäse zu gleichen Teilen. Sie können auch geriebene Karotten unter diese Spezialdiät mischen. Es macht nichts, wenn Ihr Hund diese Nahrung nicht frisst. Dann legt er eben auf diese Weise einen weiteren Fastentag ein. So kann sich die Magenschleimhaut noch besser regenerieren. Unterstützend können Sie homöopathische Mittel einsetzen. Ist eine akute Gastritis jedoch schon chronisch geworden und der Hund abgemagert, sollten Sie tierärztlichen Rat einholen und die Grunderkrankung abklären lassen.

Homöopathische Behandlung

Gereizte Magenschleimhäute reagieren sowohl bei einem Mangel an Salzsäure als auch bei einer Überproduktion derselben. Gut hilft Nux vomica D6 und Pulsatilla D4. Davon kann jeweils stündlich eine Dosis gegeben werden. Bis zur Besserung der Beschwerden sind Gastricumeel-Tabletten bei akuter und chronischer Entzündung der Magenschleimhaut und bei Blähungen angezeigt.

Bei Infektionserkrankungen empfiehlt sich die zusätzliche Gabe eines homöopathischen Komplexmittels wie Engystol zur Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte. Die genaue Dosierung dieser Mittel sollten Sie mit Ihrem Tierarzt absprechen.

Erbrechen

Symptome

Oft gehen ein vermehrter Speichelfluss und pumpende Bewegungen durch Zusammenziehen der Bauchmuskeln dem eigentlichen Erbrechen voraus. Die Nahrung kommt dann unter den typischen Lautäußerungen retour.

Ursachen

Erbrechen ist nur ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung und kann völlig verschiedene Ursachen haben. Zum einen können Tumoren, Fremdkörper und all jene Erkrankungen, die zu einer Verengung führen, Erbrechen hervorrufen. Aber auch bei Entzündungen des Rachens, der Mandeln, der Magenschleimhaut, der Bauchspeicheldrüse, der Nieren oder der Leber sowie bei Tumoren im Magen-Darm-Bereich kann es zu Erbrechen kommen. Erbrechen wird außerdem bei Hündinnen mit Gebärmuttervereiterungen beobachtet.

Ebenso kann eine kongestive Herzinsuffizienz Erbrechen auslösen. Bei letzterer Herzerkrankung nimmt das Blutvolumen innerhalb der Herzkammern und der Vorhöfe immer mehr zu, so dass das Herz nicht mehr richtig arbeiten kann. Dadurch gerät auch der Flüssigkeits-und Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht.

Daneben kommen bei Erbrechen noch zahlreiche weitere Gründe in Frage: Infektionen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Medikamente, Vergiftungen, Schmerzen, Autofahrten, plötzliche Futterumstellungen und psychische Faktoren. Häufig übergeben sich Hunde nach Schnee- oder Grasfressen. Auch eine lebensbedrohliche Magendrehung kann zu fortwährendem Erbrechen von schaumigem Schleim kurz nach der Futteraufnahme führen.

Allgemeine Maßnahmen

Erbricht Ihr Hund nur einmal, muss noch nicht unbedingt eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden. Manchmal fressen Hunde auch von sich aus Gras, um danach zu erbrechen. Dies ist als natürliche Selbstheilungsmaßnahme anzusehen und man sollte es nicht verhindern. Übergibt sich Ihr Hund häufiger, können Sie ihm 20 Milliliter Bariumsulfat-Suspension geben. Diese wird in der Medizin auch als Röntgenkontrastmittel benutzt und  beruhigt einen gereizten Magen. Oder Sie greifen zu homöopathischen Mitteln und lassen den Hund zusätzlich einen Tag lang fasten. Geht es Ihrem Tier hundeelend, oder sind die Beschwerden hartnäckig und von Durchfall begleitet, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Ist die Ursache des Erbrechens bekannt, erleichtert dies unter Umständen die Therapie. Auch Blutuntersuchungen beim Tierarzt können Hinweise liefern. Wichtig ist jedoch, vor allem bei lang anhaltendem oder wiederkehrendem Erbrechen, den Wasser- und Mineralhaushalt auszugleichen. Auch Mittel, die den Brechreiz zentral dämpfen, können notwendig sein. Diese kann allerdings nur ein Tierarzt verabreichen.

Homöopathische Behandlung

Ipecacuanha (Brechwurzel) gilt als Routinemittel bei Erbrechen und wird bei Magenschleimhautentzündung eingesetzt. Zu Beginn gibt man dreimal hintereinander eine Dosis Ipecacuanha D6 in 30-minütigem Abstand, danach dreimal täglich eine Dosis über sieben Tage hinweg.

Bei Erbrechen nach Schneefressen hat sich eine einmalige Gabe von Ipecacuanha C30 bewährt. Bei Funktionsstörungen des Magen-Darm-Trakts hilft die Brechnuss (Nux vomica). Dieses Mittel wird dem Hund eine Woche lang in einer Dosierung von täglich einer Ampulle eingegeben. Nux vomica wirkt entkrampfend und verhindert eine übermäßige Aktivität des Magens wie sie bei gieriger Futteraufnahme entsteht. Zusätzlich sollten Sie das Tier 24 bis 36 Stunden hungern lassen und ihm danach eine Diät-Mahlzeit aus gleichen Teilen gekochtem Reis, Quark und Hüttenkäse zubereiten.

Der „Brechnuss-Hunde-Typ“ schlingt das Futter in sich hinein, um es dann zu erbrechen und gleich wieder zu fressen. Wenn sich der Hund also etwa zwei Stunden nach der Fütterung übergibt und das Erbrochene sofort wieder aufnimmt, sollte er dreimal täglich eine Dosis Nux vomica D3 erhalten, und das drei Wochen lang. Sie können auch eine  höhere Potenz ausprobieren. Erbricht Ihr Vierbeiner unverdautes Futter einige Stunden nach dem Fressen, ist Kreosotum D6 das Mittel der Wahl. Geben Sie ihm drei Tage lang dreimal täglich eine Dosis.

Wenn die Beschwerden jedoch nach einem Tag nicht besser werden, sollten Sie zum Tierarzt gehen. Denn bei Erbrechen und Durchfall gerät meist der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht. Dem kann der Tierarzt mit einer Infusion (der Zufuhr einer speziellen Flüssigkeit aus der Tropfflasche) entgegenwirken. Bei morgendlichem Galle-Erbrechen wird eine Woche lang dreimal täglich Bryonia D6 eingesetzt.

Apomorphin wird in der Tiermedizin verwendet, um künstlich Erbrechen herbeizuführen. Das wird beispielsweise notwendig, wenn Ihr Hund aus Versehen eine Schachtel Herztabletten mit Digitalis gefressen hat. Apomorphin führt bei Gesunden zum Erbrechen, wirkt in homöopathischer Dosierung aber bei Kranken nach dem Ähnlichkeitsprinzip und Nux vomica wirkt krampflösend somit dem Brechreiz genau entgegen. So kann Apomorphinum muriaticum D6 beispielsweise vor Autofahrten oder Reisen im Flugzeug gegeben werden.

Neu auf dem Markt sind homöopathische Komplexmittel, die es speziell für Hunde gibt. Die biologisch-regulativen Homöopathika gibt es für Arzneimittelbilder wie Erbrechen und Durchfall. Die Komplexmittel (auch homöopathische Kombinationsmittel genannt) bieten mehrere Heilsubstanzen, die auf spezielle Krankheitsbilder oder Hauptsymptome zusammengestellt sind.