deutsch english france russian

Wichtiger Hinweis:

Informationen aus diesem Gesundheitsportal sollten Sie niemals als einzige Informationsquelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. …weiterlesen

Erkrankungen der Gebärmutter und Gesäugeentzündung

Eine akute Entzündung der Gebärmutter geht meist mit Fieber, Appetitlosigkeit und einem übel riechenden Ausfluss einher. Die Hündin leckt sich oft, da wässriger, schleimiger, eitriger oder blutiger Ausfluss aus der Scheide fließt. Bei einem chronischen Prozess hat sie vermehrt Durst, ihr Bauchumfang wird größer und sie wird träger. Nur selten ist zusätzlich ein schleimiger, eitriger, bräunlicher Ausfluss erkennbar, denn häufig bleibt der Muttermund verschlossen. So sammelt sich der Eiter zwar in der Gebärmutter an, kann aber nicht nach außen abfließen und bleibt damit unsichtbar.

Ursachen: Vorwiegend bakterielle Infektionen kommen als Ursache für Gebärmutterentzündungen in Frage. Aber auch ein hormonelles Ungleichgewicht kann zusammen mit Keimen dazu führen, dass sich bei geschlossenem Muttermund Eiter in der Gebärmutter ansammelt. Die Gebärmutter kann sowohl akut als auch chronisch entzündet sein. Ersteres passiert meist nach einer Geburt. Zu chronischen Entzündungen kommt es häufig im Anschluss an eine Läufigkeit oder nach unsachgemäßer Anwendung von „Läufigkeits-Spritzen“, die die Läufigkeit unterdrücken sollen.

Allgemeine Maßnahmen

Bei einer einfachen, offenen und leichten Gebärmutterentzündung kann es genügen, den Ausfluss mit einem feuchten Wattetupfer mehrmals täglich zu entfernen und zusätzlich homöopathische Mittel einzusetzen. Auch Akupunktur kann den Eiter zum Fließen bringen. Allerdings kann sich aus einer leichten Entzündung auch eine schwere Gebärmuttervereiterung (Pyometra) entwickeln, mit der nicht zu spaßen ist. Diese kann lebensbedrohlich werden und macht in der Regel eine sofortige Operation oder Gebärmutterentnahme (Kastration) erforderlich. Daher muss eine Pyometra auch rechtzeitig erkannt werden. Zögern Sie also nicht, eine tierärztliche Praxis aufzusuchen!

Homöopathische Behandlung

Eine Selbstmedikation ist hier nicht geeignet. Sowohl akute als auch chronische Entzündungen der Gebärmutter sollten nur tierärztlich behandelt werden. Gebärmuttervereiterungen können lebensbedrohlich sein. Dennoch kann die Tierärztin oder der Tierarzt beispielsweise zusätzlich zu Antibiotika oder begleitend zu einer Operation homöopathische Mittel einsetzen. Hierzu eignen sich besonders Echinacea angustifolia zur Steigerung der körpereigenen Abwehr sowie Lachesis-Injektionen und Pulsatilla (D200 oder LM XVIII) zur Entleerung der Gebärmutter, zum Abfluss des Eiters und zur Durchblutungsanregung der Gebärmutterschleimhaut.

Gute Erfolge werden außerdem erzielt mit Lilium tigrinum C30, Hydrastis C30 und Helonias dioica C30 jeden Tag im Wechsel. Wurde das richtige homöopathische Mittel für die Hündin gefunden, ist es ratsam, dieses auch bei der nächsten Läufigkeit sofort wieder vorbeugend einzusetzen. Kommt es unter homöopathischer Behandlung jedoch nicht spätestens binnen einer Woche zur Entleerung des Gebärmutterinhalts, ist eine Operation erforderlich. Ein sofortiger operativer Eingriff ist auch dann unerlässlich, wenn sich der Allgemeinzustand der Hündin plötzlich drastisch verschlechtert.

Gesäugeentzündung

Symptome

Eine Gesäugeentzündung (Mastitis) erkennt man an einem geröteten, warmen, geschwollenen und schmerzempfindlichen Gesäuge. Mitunter ist das Allgemeinbefinden der Hündin gestört und sie hat Fieber.

Ursachen

Gesäugeentzündungen entstehen meist infolge bakterieller Infektionen kurz nach der Geburt, aber auch nach einer Läufigkeit und anschließender Scheinträchtigkeit.

Allgemeine Maßnahmen

Kühlende Umschläge mit 50-prozentigem Alkohol oder essigsaurer Tonerde helfen. Auch ein Quarkwickel tut Wunder. Allerdings müssen die Umschläge mehrmals täglich erneuert werden.

Homöopathische Behandlung

Empfohlen wird im Wechsel eine kombinierte Behandlung aus Apis-Homaccord gegen Wasseransammlungen im Gewebe, so genannte Ödeme, und Belladonna-Homaccord gegen lokale Entzündungen. Sind die Schwellungen extrem schmerzhaft, ist auch eine dreimal tägliche Dosis Bryonia D6 sieben bis zehn Tage lang möglich. Aber falls Ihre Hündin auf einmal nicht mehr frisst und hohes Fieber hat, nehmen Sie auf jeden Fall tierärztliche Hilfe in Anspruch!

Wenn Ihre Hündin sich hinlegt, platzieren Sie saubere, feuchte oder mit Quark beschmierte Tücher auf dem Gesäuge. Bleiben Sie bei dem Tier, damit es liegen bleibt. Sie können der Hündin auch ein T-Shirt falsch herum anziehen: die Hinterbeine durch die Armlöcher und den Schwanz durch den Kopfausschnitt. Legen Sie am Bauch feuchte Tücher in das T-Shirt und binden Sie locker einen Knoten hinein. Weil die Hündin so überall nass werden kann, ist diese Methode nur bei wärmeren Temperaturen zu empfehlen.