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Das richtige Mittel und die richtige Potenz finden

Die Krankengeschichte bei Hunden zu erfassen, ist schwierig und zeitaufwändig. Denn Tiere können nicht erklären, was ihnen fehlt und welche Beschwerden sie haben. Dabei ist es wichtig, die Gesamtheit der Symptome zu erfassen. Achten Sie besonders auf auffallende, ungewöhnliche und charakteristische Krankheitsanzeichen, da nach diesen die entsprechende Arznei ausgewählt wird.

 

 

 

Allgemeinen Symptomen wie Unruhe, Appetitlosigkeit, Müdigkeit usw. wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt, denn diese findet man bei fast jeder Krankheit und in nahezu jedem Arzneimittelbild. Daher ist es ratsam, dass Sie Ihren Vierbeiner gut beobachten. Liegt er lieber im kalten Flur oder in der warmen Stube? Sind die Beschwerden stärker nach Bewegung oder besser im Freien? Trinkt er viel oder eher wenig, lieber kaltes oder auf Zimmertemperatur erwärmtes Wasser? So können Sie Ihrem homöopathisch arbeitenden Tierarzt wertvolle Hinweise liefern.

Die Entscheidung für das passende Mittel basiert so gut wie immer auf mehreren Symptomen, fast nie auf einem einzigen. Der Auswahlprozess ist für den Tierarzt daher immer ein bisschen wie Dektektivarbeit. Für die genaue Aufnahme der Krankengeschichte werden neben den Symptomen viele weitere Faktoren wie beispielsweise die Psyche berücksichtigt. Hilf-D-Potenzen werden am häufigsten verwendet reich ist dann ein Homöopathie-Repertorium oder eine Materia Medica – Bücher, in denen die Krankheitssymptome und jeweils passende Arzneimittel nachzuschlagen sind. Hilft ein homöopathisches Mittel nicht, sollten Sie nicht gleich verzagen. Wenn in der Schulmedizin ein bestimmtes Medikament nichts nützt, wird ja auch ein zweites ausprobiert.

Womöglich hat man sich bei der Auswahl des ersten Mittels einfach geirrt. Zur Herstellung homöopathischer Mittel werden mineralische, pflanzliche und tierische Produkte verwendet. Nach einem genau festgeschriebenen Verfahren werden sie mit Alkohol (Ethanol), Wasser, einer Mischung aus beiden oder physiologischer Kochsalzlösung verdünnt. Feste Darreichungsformen werden verrieben, häufig mit Milchzuckerpulver. Beim Verdünnen verstärkt sich die Heilwirkung Schritt für Schritt, so entstehen mehrere Verdünnungsstufen.

Der Zusatz nach dem Namen gibt an, um welche Verdünnung es sich handelt. So steht „D“ für „Dezimal“, also eine Verdünnung im Verhältnis 1:10, die mit zehn Schüttelschlägen vermischt wird. Das heißt, ein Tropfen der Ursubstanz wird mit neun Tropfen Lösungsmittel verdünnt und verschüttelt. Das ergibt die Verdünnung D1. Wird D1 ein weiteres Mal zehnfach verdünnt, erhält man D2. C-Potenzen werden im Verhältnis 1:100 mit je zehn Schüttelschlägen verdünnt. LM-Potenzen werden im Verhältnis 1:50.000 mit 100 Schüttelschlägen verdünnt. Je größer also die Zahl, desto weniger Substanz enthält das Mittel. Bei der Potenzstufe D1 bis D8 spricht man von einer tiefen, bei D9 bis D22 von einer mittleren Potenz und ab Stufe D23 von einer Hochpotenz. Die Gabe von Hochpotenzen sollte allerdings einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorbehalten bleiben.

Während bei tiefen Potenzen (D3, D6) in der Regel eine Dosis dreimal täglich verordnet wird, sinkt die Häufigkeit der Anwendungen mit der Höhe der Potenzen. Beispielsweise wird bei D12 eine Dosis zweimal pro Tag gegeben, bei C30 eine Dosis jeden zweiten Tag. Eine einzige Dosis einer Hochpotenz kann sogar einen Monat lang wirken. Es ist möglich, dass eine einmalige Gabe bereits zur Heilung führt. Tiefe Potenzen sind eher für akute Beschwerden, mittlere Potenzen eher für chronische Zustände geeignet. Die Auswahl der richtigen Potenz gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine effiziente Therapie. Der Reiz darf nicht zu schwach und nicht zu stark sein. Potenzierungsschritt, Potenzierungsstufe, Dosis und Häufigkeit der Anwendung  spielen hier eine wichtige Rolle. Um Ihnen die Behandlung so einfach wie möglich zu machen, werden bei den Anwendungsgebieten im nächsten Kapitel geeignete Potenzen mit aufgeführt. Komplexmittel enthalten von vornherein Potenzen, die sich bewährt haben. Mit jeder Verdünnungsstufe nimmt die „Potenz“, also die Wirkungskraft, zu

Anwendung von Kopf bis Fuß

Bei vielen einfachen Alltagsbeschwerden oder leichten Verletzungen können Sie Ihrem Hund mit homöopathischen Mitteln schnell und wirksam helfen. In den nächsten Kapiteln erfahren Sie, wie sich das in die Praxis umsetzen lässt. Beachten Sie jedoch die Grenzen der Selbstbehandlung und beherzigen Sie den Rat, wenn es heißt: „Ab zum Tierarzt!“