deutsch english france russian

Wichtiger Hinweis:

Informationen aus diesem Gesundheitsportal sollten Sie niemals als einzige Informationsquelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. …weiterlesen

Ekzeme, Zwischenzehenekzem, Sommerekzem, Mauke

Beim Ekzem handelt es sich um eine oberflächliche Hautentzündung mit der Tendenz zum chronischen Verlauf. In vielen Fällen ist ein  Zusammenwirken von äußeren Ursachen und einer inneren Disposition  (Veranlagung) des Körpers erkennbar.

Symptome:

Fast immer heftiger Juckreiz, Haarausfall, Rötung der Hautoberfläche, Bildung von Knötchen, Bläschen, Blasen oder Quaddeln auf der Haut, Schuppen und Krustenbildung.


Verlaufsformen: Ein akutes Ekzem ist meist nässend, ein chronisches Ekzem meist trocken, wobei ein nässendes in ein trockenes übergehen kann und umgekehrt. Da sich die Verlaufsformen ändern können, müssen auch die Arzneimittel entsprechend umgestellt werden. Auf den engen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen der äußeren Haut (Ekzem) und Funktionsstörungen anderer Körperorgane wie Leber, Niere und Schilddrüse muss besonders hingewiesen werden. Häufig besteht ein Zusammenhang zwischen einem feuchten Ekzem und der Niere sowie einem trockenen Ekzem und dem Darm.

Ursachen: Siehe Nesselfieber und Akne, des Weiteren Ausscheidungsprodukte von Ektoparasiten (z.B. Mücken, Fliegen, Läuse und Flöhe), Inhalation von Allergenen (z.B. Heustaub bei Pferden, Pollen von Kräutern und Gräsern, Blüten, Schimmelpilzsporen), Allergene in Futtermitteln, Kontakt mit allergenen Stoffen (z.B. Pestizide, Holzschutzmittel), Störungen im Stoffwechsel des Darms, der Leber oder der Nieren, hormonelle Störungen, erbliche Disposition.

Behandlung: Die grundsätzliche Therapie beim Ekzem besteht im Abstellen der ekzemauslösenden Ursachen aus der Umwelt, der Haltung und Fütterung. Die mitbetroffenen anderen Körperorgane müssen mitbehandelt werden, auch hier sind, falls vorhanden, allergische Ursachen zu therapieren.

Selbstmaßnahmen: Futterumstellung, eventuell Fasten (Hund, Katze), Diät, ausreichende Zufuhr von Spurenelementen und Vitaminen, besonders wichtig: Vitamin-B-Komplex.

Neben dem jeweiligen Krankheitsbild des Ekzems ist auch das jahreszeitliche Erscheinen sowie das Auftreten an den verschiedenen Körperpartien bei der Wahl der Mittel zu berücksichtigen. Aufgrund der vielfältigen Ursachen ist eine große Zahl von Arzneimitteln zu unterscheiden, die vom Tierarzt oder im Rahmen der Selbstmaßnahmen verabreicht werden können.

Zwischenzehenekzem

Dieses Ekzem findet sich vor allem beim Jagdhund, Schäferhund, Boxer oder Dackel. Es handelt sich um eine oberflächliche Entzündung der Zwischenzehenhaut des Hundes. Homöopathische Mittel wie Traumeel als Gel können bei akuten Krankheiten eingesetzt werden.

Symptome: Rötung, Schwellung der Zehenhaut, erbsen- bis haselnussgroße Einschmelzungen, tief gehende Abszesse, Belecken und Kratzen, Lahmheit.

Ursachen: Schmutz oder Sand zwischen den Zehen, im Winter Salz und Nässe, Fremdkörper, Glassplitter, Dornen und Pflanzensamen, lokale Infektion mit Eitererregern oder durch Pilze. Im Spätsommer eventuell Herbstgrasmilben. Bei einer Allergie sind alle vier Pfoten betroffen. Das Ekzem wird durch starkes Belecken begünstigt.

Selbstmaßnahmen: Fußbäder zur Desinfektion, Entfernen der Fremdkörper. Antihomotoxische Mittel können eingesetzt werden.

Schwärzliche Hautveränderung (Acanthosis nigricans)

Bei der Acanthosis nigricans handelt es sich um eine oberflächliche Hautveränderung mit Verhornung und Pigmentierung (Schwarzfärbung) der  Oberhaut.

Symptome: Haarausfall, Hautverdickung und Faltenbildung in den Achselhöhlen und Schenkelinnenflächen, unter der Schwanzrute und am Bauch. Auftreten von schwarzer Pigmentierung an den erkrankten Hautstellen, manchmal auch Juckreiz.

Ursachen: Die Ursache ist nicht bekannt, vermutet wird eine Drüsenstörung oder Mineralmangel. Besondere Anfälligkeit besteht beim Schäferhund und beim Dackel.

Selbstmaßnahmen: Die Acanthosis nigricans ist schwer zu behandeln. Folgende Arzneimittel können versucht werden: Cutis compositum und Cerebrum compositum im Wechsel mit Coenzyme compositum und Ubichinon compositum, je 2-mal wöchentlich; dazu Graphites-Homaccord und Hautfunktionstropfen im Wechsel, je 2-mal täglich.

Mauke

Beim Pferd kann die sogenannte Mauke auftreten. Hierbei handelt sich um ein Ekzem in den Fesselbeugen.

Symptome: Unruhe, dauerndes Stampfen, Kratzen an den Gliedmaßen und Belecken der kranken Hautstellen. Zunächst nässendes Ekzem mit der Bildung von Bläschen. Es entleert sich ein schmieriges und stinkendes Exsudat. Die Haare verkleben. Später kommt es zu einem borkenartigen Ausschlag und zu Hautverhärtung.

Ursachen: Schmutz, mangelhafte Pflege, schlechte und nasse Einstreu.

Selbstmaßnahmen: Beseitigung der Ursachen, trockene Einstreu, Scheren der Haare, Calendula Salbe-Heel oder Traumeel Salbe oder Gel ad us. vet. auftragen eventuell Ballistol-Öl. Keine Seifen anwenden. Folgende Arzneimittel können eingegeben werden: Cutis compositum und Echinacea compositum (je 2-mal wöchentlich) und Graphites-Homaccord (3-mal täglich) als Basistherapie. Bei Bläschenbildung und  Hautverdickung: Antimonium crudum-Injeel, Abropernol (Petroleum). Zur Nachbehandlung Kieselsäuretabletten.

Sommerekzem

Das Sommerekzem ist eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Pferden, insbesondere bei Kleinpferden.

Symptome: Stark juckendes Ekzem mit Knötchenbildung am Mähnengrund, Widerrist und Schweifansatz, Haarverlust und Hautverletzungen durch dauerndes Reiben und Scheuern. Die Tiere leiden auch psychisch. Beginn meist im Frühsommer.

Ursachen: Stoffwechselstörung, vermutlich Übersäuerung durch zu hohe Eiweißgaben, Blutzirkulationsstörung, Allergie auf Toxine von Stechmücken.

Selbstmaßnahmen: Gutes Heu, kein Kraftfutter, viel Bewegung an der frischen Luft, kein Weidegang auf üppigen Weiden, UV-Bestrahlung, Ozontherapie, Obstessig und Knoblauch. Äußerliche Behandlung mit Teebaumöl und Cardiospermum Salbe oder Traumeel Salbe oder Gel ad us. vet. Fliegenbekämpfung. Zur therapeutischen Behandlung kann man als Basistherapie Traumeel (3-mal täglich) zusammen mit Cutis compositum und Coenzyme compositum (jeweils 2-mal wöchentlich) eingeben. Bei heißer Haut mit  Auto-Sanguis-Stufentherapie nach Reckeweg.

Bei der Auto-Sanguis-Stufentherapie handelt es sich um eine Sonderform der Eigenblutbehandlung, die sich bei chronischen Erkrankungen als besonders hilfreich erwiesen hat. Der Tierarzt braucht dafür nur eine sehr geringe Menge Blut (einen Tropfen), das mit dem Antihomotoxischen Ampullenpräparat gemischt und durch Schütteln potenziert wird. Danach injiziert der Tierarzt die Mischung unter die Haut. In die gleiche Spritze, die ja noch Reste der ersten Injektion enthält, kann ein weiteres Präparat aufgezogen, verschüttelt und anschließend injiziert werden. Dieser Vorgang kann bis zu 5 Stufen bei einem Termin umfassen. Dabei  werden, da immer die gleiche Spritze benutzt wird, das Blut und die vorhergehenden Präparate immer weiter verdünnt und potenziert. Mit der Auto-Sanguis-Stufentherapie wird eine starke Gegenreaktion gegen innere und äußere Giftstoffe erreicht, welche die naturgerechte Heilung chronischer Krankheiten fördert.

Nach einer solchen Behandlung kann es vorkommen, dass, wie auch nach Impfungen, das Tier für 1-2 Tage etwas ruhiger ist als sonst, da der Körper die ganze Energie für seine Abwehrleistungen benötigt pustulöser Hautentzündung mit heftigem Juckreiz (vorwiegend in den Sommermonaten) ist Anacardium-Homaccord (Tropfen) das Mittel der Wahl. Bei heftigem Juckreiz kann man zur Gewebeentgiftung eine Mischung aus Histamin-Injeel forte, Urtica-Injeel forte und Acidum formicicum-Injeel eingeben (sogenannte HUA-Mischung). Zur Vorbeugung hat sich ab April, für 25 Tage, die Gabe von Sulfur comp.-Heel (1-mal 10 Tabletten täglich) zur Unterstützung der Hautfunktion bewährt.

Wann zum Tierarzt?

Bei stark ausgeprägtem Ekzem. Folgende Behandlungsmöglichkeiten stehen dem Tierarzt unter anderem zur Verfügung: Zunächst die Injektion von Traumeel mit Eigenblut, was oft einen Rückgang der Symptome für einige Wochen bewirkt. Diese Behandlung kann auch vorbeugend angewendet werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung der sogenannten Auto-Sanguis-Stufentherapie mit folgenden Präparaten:

1. Stufe:  HUA (Histamin-Injeel forte, Urtica-Injeel, Acidum formicicum-Injeel),
2. Stufe:  Traumeel, Cutis compositum,
3. Stufe:  Apis-Homaccord,
4. Stufe:  Anacardium-Injeel,
5. Stufe:  Ubichinon compositum und Coenzyme compositum.