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Lungenleiden: Bronchitis, Lungenentzündung, Brustfellentzündung, Husten

Entzündung der Bronchialschleimhaut (Bronchitis)

Symptome: Anfangs ist trockener, schmerzhafter Husten festzustellen, der in einen feuchten, produktiven Husten mit schleimigem Nasenausfluss übergeht. Der Schleim wird mit dem Husten ausgeworfen. Je nach Schweregrad kommt es zu einem gestörten Allgemeinbefinden und zu einer erhöhten Temperatur. Der Puls wird schneller, und die Atmung ist beschleunigt.




Ursachen: Auslöser können absteigende Entzündungen aus den oberen Atemwegen (Rhinitis, Laryngitis, Tracheitis) sein. Oft sind Virusinfekte mit sekundärer bakterieller Infektion der Grund für eine Bronchitis. Schädigungen der Bronchien durch Fremdkörper sowie allergische Reaktionen durch Heustaub, Schimmelpilze, Erkältungen und eine Stauungsbronchitis durch Herzinsuffizienz kommen als weitere Ursachen in Frage.

Selbstmaßnahmen: Es sollten möglichst alle schädigenden Stoffe in der Umgebung des Tieres entfernt werden. Bei Allergien ist das Meiden des Allergens wichtig. Als antihomotoxische Mittel können eingesetzt werden: Gripp-Heel bei einer akuten Infektion zusammen mit Belladonna-Homaccord 2- bis 3-mal täglich, Engystol zur Stimulation des Immunsystems bei viralen Infekten, Echinacea compositum bei bakteriellen  Infektionen. Bei chronischem Verlauf können Bronchalis-Heel täglich als Basismittel bei einer Bronchitis sowie Echinacea compositum und Mucosa compositum jeden zweiten Tag gegeben werden. Dulcamara-Homaccord ist angezeigt, wenn die Tiere infolge einer Durchnässung erkrankt sind.

Wann zum Tierarzt?

Bei allen Atemwegserkrankungen, die nach einigen Tagen nicht deutlich abgeklungen sind – um Komplikationen auszuschließen.

Bronchiolitis

Die Bronchiolitis ist eine Entzündung der Schleimhäute in den Endbronchien. Es kommt zur Ansammlung von Schleim, da dieser Bereich nicht über Abtransportmechnismen verfügt. Neben Bakterien können sich auch vermehrt Pilze ansiedeln.

Symptome: Die erkrankten Tiere sind Dauerhuster. Der Husten ist kraftlos und trocken und schwächt die Tiere sehr.

Ursachen: siehe Bronchitis.

Selbstmaßnahmen: Umstellung der Haltung wie bei chronischer Bronchitis. Die Heilungsaussichten auch mit biologischen Mitteln sind sehr beschränkt. Man kann versuchen, mit Atropinum compositum den Krampfhusten zu lösen sowie mit Mucosa compositum die Schleimhaut und mit Lymphomyosot die Giftausscheidung zu bessern. Zusätzliche Arzneimittel wie bei Husten.

Chronische Bronchitis

Symptome: Bei der chronischen Bronchitis tritt der Husten meist in den Morgenstunden vermehrt auf und äußert sich in quälenden, trockenen Hustenstößen. Auch bei beginnender Belastung treten diese Hustenanfälle auf. Nasenausfluss kann fehlen oder kommt nur vereinzelt mit zähflüssigem, eitrigem Sekret vor. Es besteht die Gefahr einer spastischen Verengung der Bronchien, verbunden mit Atemnot.

Ursachen: Die chronische Bronchitis hat ihre Ursache vorwiegend in einer nicht-behandelten akuten Bronchitis. Man hat den Tieren keine Zeit zur Ausheilung der Entzündung gelassen. Nach scheinbarer Besserung kommt es wieder zu Hustenanfällen. Häufig ist eine Heustauballergie beteiligt.

Vorsicht: Hält der Zustand an, ist eine Überdehnung der Lungenbläschen (Lungenemphysem) mit dem Krankheitsbild der Dämpfigkeit die Folge. Krämpfe der Bronchien (Bronchospasmen) haben in vielen Fällen eine allergische Ursache (Asthma bronchiale).

Selbstmaßnahmen: Eine wichtige Maßnahme bei Pferden ist die Beseitigung der Allergie verursachenden Faktoren. Umstellung der Einstreu auf ein Torf-Sägemehl-Gemisch. Auch die Nachbarboxen sollten so eingestreut werden. Fütterungsänderung auf Pellets und Wiesencobs oder an-gefeuchtetes Heu, auch Grassilage ist zu empfehlen. Aufstallung in Außenboxen oder Weidegang. Begleitend können Antihomotoxische Arzneimittel zum Einsatz kommen.

Wann zum Tierarzt?

Der Tierarzt ist generell hinzuzuziehen, um die Entstehung eines Emphysems zu verhindern. Bakterielle Infekte müssen therapeutisch vom Tierarzt behandelt werden. Für die Ausheilung einer chronischen Erkrankung wie der chronischen Bronchitis sind biologische Arzneimittel vorzuziehen.

Lungenentzündung (Pneumonie)

Die Lungenentzündung hängt mit einer Bronchitis/Bronchiolitis zusammen. Sie kann sich sowohl in den Lungenbläschen als auch im Zwischengewebe entwickeln.

Symptome: Siehe Bronchitis, meist nicht von dieser zu unterscheiden.

Ursachen: Viren (Influenza, Herpes, Staupe und andere Virusarten), Bakterien meist als Sekundärinfektion (Streptokokken, Staphylokokken, Coli-Bakterien, Pasteurellen, Chlamydien), selten Parasiten (Lungenwürmer), reizende Gase, Allergien, Herzinsuffizienz, Schluckpneumonie durch Fehlschlucken oder unsachgemäße Eingabe von Arzneimitteln. Krankheitsfördernd wirken sich Abwehrschwäche, Haltungsfehler oder Fütterungsmängel aus.

Selbstmaßnahmen: Begleitend können die gleichen Mittel wie bei der Bronchitis und Bronchiolitis zum Einsatz kommen. Zusätzlich kann bei jungen Tieren Ferrum-Homaccord gegeben werden. Arsenum jodatum-Injeel zur Resorbtion bei Pneumonie und Pleuritis, Ubichinon compositum zur Anregung der Giftabwehrmechanismen bei Erkrankungen. Bei der Verabreichung von Antibiotika sollte immer zusätzlich  Lachesis-Injeel forte zur Abwehrverbesserung gegeben werden. Ebenfalls hilfreich ist Cactus compositum zur Stärkung des angegriffenen Herzmuskels.

Wann zum Tierarzt?

Bei Verdacht auf eine Lungenentzündung sollte der Tierarzt aufgesucht werden.

Brustfellentzündung (Pleuritis)

Symptome: Fieber und Schüttelfrost, Schmerzhaftigkeit beim Abtasten oder Beklopfen des Brustkorbes. Der Puls ist schnell und fadenförmig. Das Einatmen ist erschwert. Die Tiere zeigen Bauchatmung. Störung des Allgemeinbefindens und Ängstlichkeit.

Ursachen: Übergreifen von entzündlichen Prozessen benachbarter Organe, zum Beispiel Durchbruch einer Lungenvereiterung oder entzündliche Ergüsse in das Brustfell. Ausbreitung von Infektionserregern über die Blutbahn bei Infektionen und Ansiedelung im Brustfell. Durch perforierende Fremdkörper oder bei tief gehenden Bissverletzungen (Hund und Katze) ist eine Pleuritis möglich, ebenfalls als Unfallfolge durch Rippenbrüche. Es kann auch durch die Einwirkung von Kälte und Feuchtigkeit zur Brustfellentzündung kommen.

Selbstmaßnahmen: Es sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Begleitend haben sich folgende Antihomotoxischen Mittel bewährt: Gripp-Heel und Engystol, Bryaconeel, Ranunculus-Homaccord, Phosphor-Homaccord bei allen akuten entzündlichen Formen, Echinaca compositum, Ubichinon compositum, Coenzyme compositum, Arsenum jodatum-Injeel, Silicea-Injeel bei längerem Verlauf.

Wann zum Tierarzt?

Der Tierarzt sollte auf jeden Fall konsultiert werden.

Lungenemphysem

Bei einem Lungenemphysem handelt es sich um eine Überdehnung der Lungenbläschen (Alveolen) durch zu starke Luftfüllung mit Verlust der elastischen Fasern. Durch Zerreißung der Alveolarwände kommt es zur Verringerung der Atmungsfläche und dadurch zur Atemnot. Die Luftansammlung kann sich auch auf das Zwischengewebe der Lunge ausdehnen (interstitielles Lungenemphysem). Ein akutes Lungenemphysem kann ausheilen. Das chronische Emphysen führt zur so genannten Dämpfigkeit.

Symptome: Der Gasaustausch wird durch die verringerte Luftzufuhr erheblich behindert. Atembeschwerden zeigen sich durch vermehrte Bauchatmung. Bei starker Atemnot kommt es zu einer sägebockartigen Körperstellung. Beim chronischen Lungenemphysem bildet sich beim Pferd eine so genannte Dampfrinne seitlich am Unterbauch – durch die Hypertrophie der geraden Bauchmuskeln.

Es kommt zu einem kraftlosen, schwächenden Husten, der trocken und unproduktiv ist. Der Nasenausfluss ist nicht ausgeprägt. In leichteren Fällen ist die Leistungsfähigkeit nur wenig beeinflusst. Im chronischen Verlauf stellen sich ein: Mattigkeit, Leistungseinschränkung und Rechtsherzinsuffizienz mit Blutrückstau in den großen Kreislauf (Cor pulmonale). Hustenanfälle treten vermehrt am Morgen und beim Arbeitsbeginn auf. Staubige Luft verstärkt die Hustenstöße.

Ursachen: Verengung der Luft zuführenden Bronchien oder Bronchiolen durch Schleimhautschwellung. Verstopfung der Bronchien durch entzündliche Exsudate oder zähflüssigen Schleim. Ein akutes universelles Lungenemphysem kann auch durch Schock oder allergische Noxen auftreten, wodurch es zum Bronchospasmus kommt.

Weitere mögliche Ursachen: Einengung der oberen Luftwege durch Fremdkörper, Tumore oder Schwellung des Kehlkopfdeckels; übermäßige Anstrengungen (Geburt) oder Überforderung bei der Arbeit. Bei Hunden kann ein anhaltendes Bellen zu einem akuten Lungenemphysem führen. Auch eine chronisch obstruktive Bronchitis mit heftigen, lang andauernden Hustenattacken kann eine Ursache sein.

Selbstmaßnahmen: Ruhigstellen der Pferde, keine Leistungsforderung. Herz und Kreislauf müssen gestärkt werden. Optimale Stallverhältnisse bei der Einstreu sollten gewährleistet sein. Weidegang, wenn das Tier kein Fieber mehr aufweist. Pferde, die auf Heu oder auf den Staub von gequetschtem Hafer reagieren, müssendie Futtermittel  entsprechend angefeuchtet erhalten, oder die Fütterung muss auf Heucobs, Pellets oder Silage umgestellt werden.

Bewährt: Täglich ein Esslöffel Obstessig zur Unterstützung. Folgende antihomotoxischen Mittel kommen (wie bei der Pneumonie) zum Einsatz: Atropinum compositum ad us. vet., Mucosa compositum, Ubichinon compositum, Galium-Heel. Acidum formicicum-Injeel zur Umstimmungstherapie. Eine Herzstabilisierung kann mit Cactus compositum oder Cralonin erfolgen.

Husten

Husten ist charakterisiert durch stoßartige, reflektorisch bedingte Expiration mit typischem Laut durch die krampfhaft verengte Stimmritze. Husten ist keine Krankheit, sondern ein Begleitsymptom bei fast allen akuten und chronischen Entzündungsvorgängen im Atmungstrakt. Der Husten muss als Abwehrmaßnahme des Körpers verstanden werden, der Körper versucht durch Hustenstöße, die Schleimhaut der Luftröhre und der Bronchien von eingeatmeten Fremdkörpern und Keimen zu befreien und den belastenden Schleim zu eliminieren. Ohne einen gut funktionierenden Hustenmechanismus ist die Reinigung der Atmungsschleimhaut nicht möglich.

Symptome: Produktiver oder feuchter Husten tritt bei allen akuten Bronchopneumonien und auch bei Laryngitis und Tracheitis auf. Es kommt zu anfallartigen und explosiven Hustenstößen mit feuchtem Auswurf. Dieser Husten ist als Reinigungs- und Entgiftungsvorgang zu betrachten und sollte nicht durch stark wirkende Hustenmittel gestoppt werden. Der unproduktive, trockene Husten zeigt anfallartig auftretende Hustenstöße. Sie können schmerzhaft sein und haben einen hohen Schall. Vorwiegend bei Bronchiolitis und beim Lungenemphysem.

Die Ursachen sind vielschichtig und hier zusammengestellt:

Selbstmaßnahmen: Es gibt eine ganze Reihe von Antihomotoxischen Arzneimitteln, die beim Husten je nach Symptomatik eingesetzt werden können. Als Basismittel hat sich eine Mischung  aus Husteel zusammen mit Drosera-Homaccord und Tartephedreel bei Hund und Pferd bewährt. Die Tropfenpräparate werden zu gleichen Teilen gemischt. Von dieser Mischung erhält der Hund je nach Größe 3-mal täglich 7–12 Tropfen, beim Pferd sind es 3-mal täglich 20–25 Tropfen. Im akutenStadium haben sich Gripp-Heel, Engystol, Belladonna-Homaccord, Bryaconeel und Phosphor-Homaccord bewährt. Die Mittel bei subakutem und chronischem Husten sind Echinacea compositum,

Mucosa compositum, Coenzyme compositum und Causticum-Injeel. Bei Husten aufgrund einer Herzinsuffizienz ist Cactus compositum oder Cralonin zur Besserung der Herzerkrankung angezeigt. Belladonna-Homaccord kann bei allen akuten Hustenanfällen mit trockenem, bellendem Husten, der vorwiegend nachts auftritt, gegeben werden.

Wann zum Tierarzt?

Bei stark gestörtem Allgemeinbefinden, bei Verdacht auf Fremdkörper (nicht aufhörender Husten) oder Lungenwürmer (hartnäckiger Husten mit eitrigem Nasenausfluss), bei Verschlechterung des Zustandes.

Tipp

Geben Sie bei leichten Formen von Husten homöopathische Heilmittel bis alle Symptome verschwunden und die Tiere wieder fit sind.