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Erkrankungen des Magens: Gastritis bis Magendrehung

Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Erbrechen

Symptome: Erbrechen nach Futteraufnahme (meist auch nach Wasseraufnahme), Fressunlust, Grasfressen bei Hund und Katze, Gähnen bei der Katze, Flehmen beim Pferd.

Ursachen:  Ernährungsfehler, hastige Futteraufnahme oder ungenügendes Kauen (z.B. bei Zahnfehlern) können Auslöser für eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) sein. Aber auch Erkältungen und Schneefressen können dazu führen.


Beim Pferd wird manchmal durch Koppen, Luftschlucken, eine Magenschleimhautentzündung ausgelöst. Weitere Ursachen können Vergiftungen mit Pflanzengiften, Insektiziden, Medikamenten usw. sein. Eine Gastritis tritt auch als Begleitsymptom bei vielen Infektionskrankheiten auf, zum Beispiel bei Staupe, Leptospirose, Katzenseuche, Leukose, Parvovirose oder akuter Salmonellose. Weiterhin können Fremdkörper wie Knochen, Metallteile, Sand, Obstkerne oder Parasiten zu einer Reizung der Magenschleimhaut und infolge dessen zu einer Entzündung führen. Auch in Verbindung mit Organerkrankungen, zum Beispiel der Leber, Niere oder Bauchspeicheldrüse, kann es zu einer Gastritis kommen.

Selbstmaßnahmen: Die Ursachen sollten, soweit bekannt, abgestellt werden. Eventuell ist eine Futterumstellung, Diät oder eine Fütterung mit kleinen Portionen vorzunehmen. Beim Fleischfresser kann versucht werden, die Beschwerden durch 1 – 2 Fastentage pro Woche zu bessern. Hierbei sollten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Bei akuter und chronischer Gastritis hat sich Gastricumeel, besonders bei der Katze, bewährt.

Bei Gastritis in Kombination mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt sind die Präparate Gripp-Heel und Engystol hilfreich. Bei Fütterungsfehlern, Futterintoxikation und Stress ist Nux vomica-Homaccord das Mittel der Wahl. Bei Magenerkrankungen durch Infektionen mit Kollaps und Schwächezuständen, zum Beispiel Parvovirose, kann Veratrum-Homaccord zusammen mit Engystol gegeben werden. Bei Erbrechen und Brechreiz durch verschiedene mögliche Ursachen kann ein Versuch mit Vomitusheel (Tropfen) unternommen werden. Erbrechen und Übelkeit beim Autofahren verlangt nach Cocculus-Homaccord und/oder Vertigoheel.

Wichtig: Wasser- und Elektrolytverluste müssen durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Infusionen oder subkutane Gaben von Elektrolytlösungen ausgeglichen werden, um einen gesundheitsgefährdenden Flüssigkeitsverlust zu verhindern.

Wann zum Tierarzt?

Bei anhaltendem Erbrechen und bei Störung des Allgemeinbefindens.

Chronische Gastritis

Symptome: Fressunlust, unregelmäßiges Erbrechen und, als Folge davon, Abmagerung sind häufige Symptome. Das Tier ist in seinem Allgemeinbefinden gestört und es wirkt erschöpft. Die Lidbindehäute können verwaschen wirken. Das Tier hat häufig Durst und zeigt Zeichen von Bauchschmerzen.

Ursachen: Meist Folge der akuten Gastritis.

Selbstmaßnahmen: Homöopathische Mittel können unterstützend helfen. Mucosa compositum, Coenzyme compositum (2-mal wöchentlich) und Nux vomica-Homaccord können im Wechsel mit Gastricumeel gegeben werden. Hepar compositum hilft bei mangelhafter Fresslust.

Wann zum Tierarzt?

Der Tierarzt sollte aufgesucht werden, um eventuelle Grunderkrankungen abklären zu lassen.

Perverser Appetit

Symptome: Das Tier frisst plötzlich Holz, Papier, Kot oder Haare.

Ursachen: Verhaltensstörungen, Mangelerkrankungen, hormonelle Störungen, eventuell auch Infektionserkrankungen.

Selbstmaßnahmen: Wenn Infektionserkrankungen vorliegen oder zu vermuten sind, sollten keine Selbstmaßnahmen durchgeführt, sondern zur Abklärung der Tierarzt aufgesucht werden. Sind Infektionserkrankungen auszuschließen, so können folgende Mittel zum Einsatz kommen: Cerebrum compositum bei Verhaltensstörungen, Natrium-Homaccord im Wechsel mit Calcoheel (Tabletten) oder Hormeel bei hormonellen Ursachen.

Wann zum Tierarzt?

Wenn das Allgemeinbefinden gestört ist, ist es sinnvoll, die möglichen Ursachen oder Grunderkrankungen feststellen zu lassen.

Erkrankungen der Milz

Milzerkrankungen treten meist als Begleitsymptom bei Infektionskrankheiten auf.

Symptome: Die Symptomatik ist nicht spezifisch.

Selbstmaßnahmen: Begleitend zu den therapeutischen Maßnahmen gegen die Grunderkrankung (z.B. bei Infektionskrankheiten Echinacea compositum 1-mal täglich, Ubichinon compositum 2-mal wöchentlich) kann auch Ceanothus-Homaccord 3-mal täglich verabreicht werden.

Wann zum Tierarzt?

Bei stark gestörtem Allgemeinbefinden sollte auf jeden Fall der Tierarzt aufgesucht werden.

Akute Magenüberladung

Symptome: Hundesitzartige Stellung des Pferdes mit bauchwärts gezogenem Hals, große Unruhe und Schwitzen, Schmerzen durch starke Blähungen. Der Kot wird hart und glänzend. Es bestehen Atemnot und Herzklopfen.

Ursachen: Die Tiere überfressen sich an Hafer, grünem Klee oder Obst; wobei ein Erbrechen (wie beim Fleischfresser) beim Pferd nicht möglich ist.

Selbstmaßnahmen: Die Nachbehandlung kann mit Belladonna-Homaccord und Nux vomica-Homaccord erfolgen (alle 15 Minuten im Wechsel verabreichen). Zusätzlich Veratrum-Homaccord geben, um den Kreislauf zu unterstützen. Bei Fohlen hat sich die Eingabe von Chamomilla Injeel, alle 30 Minuten, bewährt.

Wann zum Tierarzt?

Bei akuter Magenüberladung ist sofort der Tierarzt zu rufen! Eventuell ist eine Magenspülung erforderlich.

Magendrehung

Die Magendrehung tritt vor allem bei großen Hunden (Doggen u. ä.) auf, meist kurze Zeit nach dem Fressen.

Symptome: Plötzliches Aufblähen nach reichlicher Fütterung, Hundesitz-Stellung, breitbeinige Stellung der Vordergliedmaßen, Tiefhaltung des Kopfes, Unruhe, Atemnot.

Ursache: Drehung des Magens. Dabei kommt es zur Abschnürung von Blutgefäßen, zum Verschluss der Speiseröhre und zum Aufgasen des Mageninhaltes.

Wann zum Tierarzt?

Sofort zum Tierarzt! Es handelt sich um ein hochakutes Geschehen, das nur durch eine schnelle Operation behoben werden kann.