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Erkrankungen im Maul, Zahnprobleme, Zahnfleischentzündung und Fremdkörper

Unter Verdauung versteht man den Abbau der Nahrungsstoffe im
Verdauungstrakt und die Aufnahme der verwertbaren Bestandteile in Blut und Lymphe (Resorption). Die Resorption erfolgt durch die Dünndarmschleimhaut. Unverdaute und unverdaubare Reste werden durch die Bakterienflora im Dickdarm weiter abgebaut. Der Speisebrei wird durch die Darmmotorik der glatten Muskulatur durch den Verdauungskanal befördert.

 
 

Entwicklungsgeschichtlich bedingt die Art der Futterstoffe die Ausprägung der Darmabschnitte, wobei der Fleischfresser (Hund und Katze) über einen verhältnismäßig großen Magen verfügt, während das Pferd als reiner Vegetarier  mit einem nur kleinen Magen auskommt, dafür aber einen großen Darm,  insbesondere einen großen Dickdarm, hat – zur Verdauung von Ballastfutter. Daher kommt ein Magenkatarrh (Gastritis) mit und ohne Erbrechen vor allem bei Hund und Katze vor, wobei dieser verschiedene Ursachen haben kann. Die Verdauungsstörungen beim Pferd sind besonders in den verschiedenen Darmteilen lokalisiert, wobei die Kolik im Dickdarm die größte Rolle spielt.

Lefzenekzem

Das Lefzenekzem kommt überwiegend bei langhaarigen Hunden vor.

Symptome: Übel riechende, schmierige Entzündung in den Hautfalten der Lefzen des Unterkiefers mit Bildung von Geschwüren.

Ursachen: Bakterielle Infektionen mit Eitererregern.

Selbstmaßnahmen: Bepinseln oder entzündeten Stellen mit 1:10 verdünnter Arnika-, Calendula- oder Myrrhetinktur. Als Arzneimittel haben sich die Eingabe von Traumeel (entzündungshemmend) und Mucosa compositum (schleimhautregenerierend) bewährt. Wenn starke Berührungsempfindlichkeit besteht, kann als homöopathisches Mittel Mercurius-Heel gegeben werden. Bei Wucherungen und Geschwürbildung sind Ubichinon compositum, Graphites-Homaccord und Thuja-Injeel die Mittel der Wahl.

Froschgeschwulst (Ranula)

Symptome: Weiche, flüssigkeitsgefüllte Schwellung oder Blase unter der Zunge.

Ursachen: Entzündung der Speichelgänge oder Verstopfung durch Speichelsteine.

Selbstmaßnahmen: Folgende Arzneimittel können eingesetzt werden: Traumeel und Apis-Homaccord, Mucosa compositum oder Thuja-Injeel.

Wann zum Tierarzt?

Wenn die Beschwerden trotz der Selbstmaßnahmen fortbestehen.

Mundfäule

Symptome: Entzündung des Zahnfleisches mit üblem Mundgeruch.

Selbstmaßnahmen: Belladonna-Homaccord bei starker Entzündung, Kreosotum-Injeel bei Geschwürbildung mit üblem Geruch, Mercurius-Heel (Tabletten) bei Eiterungen, Echinacea compositum zur Steigerung der Abwehr. Zu beachten: Faule Zähne müssen gezogen werden. Vor und nach der Zahnbehandlung kann Traumeel verabreicht werden.

Lockere Zähne, Beschwerden beim Zahnen

Bei lockeren Zähnen kann eine Behandlung mit Phosphor-Homaccord zur Festigung beitragen. Beschwerden beim Zahnen können versuchsweise mit Belladonna-Homaccord, Chamomilla-Injeel und Argentumnitricum-Injeel behandelt werden.

Mundschleimhautentzündung (Stomatitis)

Symptome: Verminderte und vorsichtige Futteraufnahme, Mundgeruch, vermehrter Speichelfluss, Rötung und Schwellung der Schleimhaut, Zahnfleischentzündung mit Blutungsneigung.

Ursachen: Die Ursachen sind vielfältig, siehe Tabelle.

Selbstmaßnahmen: Beseitigung der Ursache (z. B. Zahnsteinentfernung), Wundbehandlung durch Spülungen oder Pinselung mit beispielsweise Salviathymol, Versorgung mit den Vitaminen A und C sowie dem Vitamin-B-Komplex. Bei sehr starker Entzündung kann Belladonna-Homaccord eingesetzt werden. Traumeel wirkt ebenfalls gegen Entzündung und bei Schmerzen und kann auch als Spülung eingesetzt werden. Echinacea compositum dient der Stärkung der unspezifischen Abwehr. Apis-Homaccord ist bei Schleimhautschwellung und Blasenbildung angezeigt, Hepar sulfuris-Injeel forte bei schmerzhafter eitriger Mundschleimhautentzündung. Mercurius-Heel Tabletten können bei Geschwüren mit starkem Mundgeruchgegeben werden und Mucosa compositum als Abschlussbehandlung z Schleimhautregeneration (2-mal wöchentlich, 2–4 Wochen lang). Pulsatillacompositum und Lachesis-Injeel empfehlen sich besonders bei der Katze.

Ursachen für eine Mundschleimhautenzündung

Wann zum Tierarzt?

Bei Zahnstein, bei gleichzeitigen Störungen des Allgemeinbefindens.

Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Symptome: Rötung des Zahnfleisches, besonders im Bereich des Zahnfleischrandes. Es kann zu Störungen der Futteraufnahme und vermehrtem Speichelfluss kommen.

Ursachen: Die Ursachen können sehr vielgestaltig sein und oft ist die auslösende Ursache nicht zu benennen. Die Palette reicht von eingespießten Futterresten, Fremdkörpern und Zahnbelägen bis hin zu Fütterungsfehlern in der Jugend und viralen Infektionserkrankungen, die das Immunsystem unterdrücken.

Selbstmaßnahmen: Die Zahnfleischentzündungen bei der Katze stellen allgemein eine schwer zu beherrschende Erkrankung dar. Daher sollte, wenn möglich, bei Hund und Katze schon in jungen Jahren eine Zahnhygiene angefangen werden, zum Beispiel Zähneputzen mit Zahnpasten für Tiere oder mit Schlemmkreide, zum Beispiel mit einer Kinderzahnbürste. Bei zugrunde liegender Virusinfektion kann ein Versuch mit Engystol unternommen werden: In der ersten Woche täglich geben, danach reduzieren auf 1- bis 2-mal pro Woche und zusätzlich 2-mal pro Woche Coenzyme compositum und Ubichinon compositum Ampullen (oral) verabreichen. Bei hochfieberhaften Entzündungen kann Belladonna-Homaccord und bei tiefen, stinkenden Geschwüren Kreosotum-Injeel gegeben werden.

Wann zum Tierarzt?

Bei Zahnstein und Fremdkörpern sowie zur Abklärung einer möglicherweise zugrunde liegenden Viruserkrankung wie Leukose, FIP oder FIV sollte der Tierarzt aufgesucht werden.

Zahnfleischgeschwulst (Epulis)

Die Zahnfleischgeschwulst (Epulis) tritt häufig bei Boxern und Pudeln auf.

Symptome: Auf der Mundschleimhaut entwickeln sich warzenartige Wucherungen.

Ursachen: Epuliden werden wahrscheinlich durch eine Infektion mit Viren verursacht.

Selbstmaßnahmen: Zur Zellstoffwechselumstellung und Schleimhautregeneration können Ubichinon compositum und Mucosa compositum gegeben werden (2-mal wöchentlich), ergänzt durch Galium-Heel (1-mal täglich) zur Aktivierung der Abwehrkräfte.

Wann zum Tierarzt?

Wenn die Futteraufnahme durch die Epuliden behindert ist.

Fremdkörper im Maul

Symptome: Typische Symptome sind ein vermehrter Speichelfluss, Würgen oder Erbrechen des Futters bald nach der Futteraufnahme. Wasser wird hingegen meist nicht erbrochen. Das Tier erscheint zunehmend apathisch.

Ursachen: Beim Hund sind vorwiegend Knochenteile als Fremdkörper zu finden, besonders prädestiniert dafür ist der Schottische Terrier.Bei Katzen findet man dagegen häufiger verschluckte Nähnadeln in der Speiseröhre.

Selbstmaßnahmen: Nach Beseitigung des Fremdkörpers kann Spascupreel zur Krampflösung gegeben werden. Traumeel wirkt allgemein gegen Verletzungen. Mucosa compositum kann zur Unterstützung der Schleimhautregeneration eingesetzt werden.

Wann zum Tierarzt?

Bei Verdacht auf einen verschluckten Fremdkörper oder wenn der Fremdkörper nicht zu beseitigen ist, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Eventuell muss die Entfernung operativ erfolgen.