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Was ist die richtige Ernährung?

Die Entstehung einer Krankheit hängt meist nicht nur von den „direkten” Ursachen ab, sondern ebenso von zusätzlichen, lang anhaltenden schädlichen Einflüssen auf den Körper. Zu wenig Bewegung, ein zu reichliches oder unausgewogenes Futterangebot sind bekannte Risikofaktoren. Meist zeigen sich die Folgen beziehungsweise die ersten Symptome jedoch erst nach Jahren. So ist es leider die Regel, dass mit steigendem Lebensalter der Tiere die Zahl der Beschwerden steigt. Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität) und Alter bilden eine Einheit.


Es stellt sich aber die Frage, ob dies immer zusammengehören muss, oder ob es nicht Möglichkeiten gibt, schon im Vorfeld etwas gegen spätere Erkrankungen zu tun. Die Palette der Möglichkeiten ist glücklicherweise sehr groß. So gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass ausgewogene Ernährung, tierartgerechte Haltung und Pflege eine bessere und langfristige Gesunderhaltung ermöglichen. Auch sollten Impfungen gegen die wichtigsten Erkrankungen und Entwurmungen, eventuell nach vorheriger Kotuntersuchung, rechtzeitig und regelmäßig durchgeführt werden.

Sollte das Tier trotz optimaler Vorsorge dennoch erkranken, bieten die biologischen Therapieverfahren bei vielen Krankheiten wirkungsvolle Methoden zur Wiedererlangung der Gesundheit, ohne dass ein erhöhtes Therapierisiko durch Nebenwirkungen in Kauf genommen werden muss. Biologische Behandlungen unterdrücken keine Symptome, sondern versetzen den Körper selbst in die Lage, von Grund auf mit der Erkrankung fertig zu werden. Der Tierarzt ist Ihr Partner in Fragen der Gesundheit Ihres Tieres. Er kann auch weiterhelfen, wenn Sie sich für die Antihomotoxische Behandlung interessieren.

Gesundheitspflege und Ernährung

Vorbeugen ist besser als heilen – diese bekannte Erkenntnis gilt auch in der Tiermedizin. Fütterung und Tierhaltung sollten daher artgerecht  und gesundheitsorientert erfolgen, damit sich das Tier wohlfühlt und genügend Abwehrkräfte entwickelt, um gegen gesundheitliche Anfechtungen gewappnet zu sein.

Von Fertigfutter bis zum Fastentag

Bei der Fütterung von Hund und Katze hat Fertigfutter den Vorteil, dass es dem neuesten wissenschaftlichen Stand entspricht und alle benötigten Nährstoffe enthält, die Hund und Katze benötigen. Zudem ist es die zeitsparendste Möglichkeit, sein Tier ausgewogen zu ernähren. Es werden sogar dem jeweiligen Lebensabschnitt angepasste Fertigfutter angeboten, zum Beispiel für Welpen, erwachsene, alte oder säugende Tiere, sowie Spezialfutter für Diäten oder verschiedene Erkrankungen.

Bei Gabe von Trockenfutter ist auf ein ausreichendes Wasserangebot zu achten. Wer das Futter selbst kocht oder zusammenstellt, kann seinem Tier eventuell eine größere Vielfalt anbieten, außerdem sind hierbei die Ausgangsstoffe bekannt. Trotzdem sollten auch beim Selberkochen einige Punkte beachtet werden (siehe Tab. 2).

Eine plötzliche Futterumstellung sollte immer vermieden werden, da sie zu Verdauungsstörungen führen kann. Man füttert seinem frisch vom Züchter abgeholten Welpen zunächst das vom Züchter bislang verabreichte Futter weiter und stellt erst danach langsam auf ein anderes Futter um. Grundsätzlich sollte das Tier, das gilt besonders für junge Katzen, abwechslungsreich ernährt werden, um eine einseitige Nahrungsspezialisierung, die später nur sehr schwer zu beheben ist, von Anfang an zu vermeiden.

Übergewicht

Übergewicht bei Hunden und Katzen hängt mit der Verwendung von sehr energiereichem Futter, das heisst Futter mit hohem Fettanteil, zusammen. Außerdem werden dem Tier meist zu große Rationen angeboten. Hinzu kommt, dass diese Tiere meist wenig aktiv sind. Übergewicht bedeutet eine stärkere Belastung für das Skelett, was zu Arthrose führen, aber auch eine Dackellähme fördern kann. Hier sollte man ein weniger kalorienreiches, das heißt fettärmeres Futter in reduzierter Menge anbieten und für genügend Bewegung des Tieres sorgen. Bei Hunden ist für solche Fälle ein Fastentag pro Woche, an dem nur Wasser gegeben wird, zu empfehlen.

Ernährung im Alter

Dass ein Tier im hohen Alter an Gewicht verliert, ist normal, da es weniger Nahrung zu sich nimmt und die Nahrung auch schlechter verwerten kann. Bei rapidem Gewichtsverlust sollte jedoch der Tierarzt aufgesucht werden. Allgemein sollten dem alten Tier, über den Tag verteilt und öfter als in jungen Jahren, kleine Futterrationen angeboten werden. Es sollte hochwertiges Futter (Eiweiß) gegeben werden, wobei der Anteil an leicht verdaulichen Kohlehydraten, zum Beispiel Reis, zu erhöhen ist. Ab und zu kann ein Teelöffel Butter oder Margarine für zusätzliche Kalorien sorgen.

Rohes Fleisch

Kein ungekochtes Schweinefleisch verfüttern, denn rohes Schweinefleisch kann zur Aujeszky-Krankheit führen. Außerdem: Rohes Schweine-, Schaf- und Ziegenfleisch kann zu Toxoplasmose  und bei der Katze nach Infektion zur Ausscheidung von Oozysten führen, die auch für den Menschen infektiös sind. (Daher die Katzentoilette immer heiß auswaschen, mit Temperaturen über 70 °C). 

In tiefgekühltem Fleisch (unter - 20 Grad) überleben die Toxoplasmazysten nur einige Stunden und sind dann nicht mehr infektiös. Rohes Geflügelfleisch kann zu einer Salmonellose führen. Daher auch Geflügelfleisch vorzugsweise gekocht verfüttern. Mangelerkrankungen vermeiden. Bei selbst zubereitetem Futter sollten alle wichtigen Nahrungsbestandteile in ausreichender Menge mit dem Futter zugeführt werden, um Mangelerkrankungen zu vermeiden.

Hoher Eiweißbedarf

Hund und Katze sind Fleischfresser und haben daher einen hohen Bedarf an Eiweiß. Aufgrund des höheren Proteinbedarfs der Katze sowie ihres Bedarfs an Taurin, Arachidonsäure und Vitamin A ist es erforderlich, dass in ihrem Futter immer tierisches Gewebe enthalten ist.
Gegen das Problem der Verstopfung kann gelegentlich etwas Oliven-oder Paraffinöl unter das Futter geben werden. Leber ist ein wichtiger Energie- und Vitaminspender (Vitamin A). Jedoch ist zu beachten: In rohem Zustand führt sie ab, in gekochtem Zustand wirkt sie stopfend.
Wegen des hohen Vitamin-A-Gehaltes sollte man nur ab und an Leber verfüttern, da zu viel Vitamin A zum Beispiel zu Erkrankungen des Skelettes und der Leber führen kann. Tieren, die schlechte oder keine Zähne mehr haben, ist das Futter zerkleinert anzubieten (auch Dosenfutter liegt in zerkleinerter Form vor).

Fütterungstipps
Kraftfutter und Leckstein

Bei der Fütterung von Pferden sind die Futtermengen der jeweiligen Größe des Tieres anzupassen. Zum Beispiel benötigt ein Reitpferd, das mehrere Stunden am Tag (!) geritten wird und dessen Stockmaß 160 cm beträgt, insgesamt ca. 16 kg Futter pro Tag. Dabei sollte diese Tagesration zu zwei Dritteln aus Raufutter und zu einem Drittel aus Kraftfutter bestehen.

Man kann also die Tagesration über das Stockmaß (in cm) geteilt durch 10 = Futter-menge in kg ermitteln; davon sollten dann zwei Drittel des Gewichtes des Futters aus Raufutter und maximal ein Drittel aus Kraftfutter bestehen. Es müssen eventuell individuelle Anpassungen vorgenommen werden, zum Beispiel nach oben bei tragenden oder säugenden Stuten oder höherer Arbeitsleistung; dagegen muss bei Ponys oder bei geringerer Arbeitsleistung die Tagesration verringert werden. 

Es sollten nur optimal gelagerte und qualitativ einwandfreie Futtermittel verfüttert werden, das heißt ohne Staub und Schimmelbefall. Um das Kaubedürfnis des Pferdes zu befriedigen und optimale Gärbedingungen im Dickdarm zu gewährleisten, sind ausreichende Mengen an kaufähigem Raufutter (mindestens 0,5–0,8 kg Heu oder Stroh pro 100 kg Lebendgewicht) zu verfüttern.

Die Fütterungshäufigkeit ist je nach Futterart und Futtermenge einzuteilen.

Bei überwiegender Raufuttergabe ist eine zweimalige Fütterung pro Tag ausreichend. Bei Krippenfuttergabe ist die Anzahl der Mahlzeiten zu erhöhen. Dabei sollte die Krippenfuttermenge pro Mahlzeit höchstens 0,5 Prozent des Lebendgewichtes betragen. Ein Pferd mit 500 kg Lebendgewicht würde also maximal 2,5 kg pro Mahlzeit erhalten.

Zur Deckung des Mineralbedarfs empfiehlt es sich, Pferden zusätzlich einen Leckstein zur Verfügung zu stellen. Auch eine ausreichende Wasserversorgung ist zu gewährleisten. Selbsttränken müssen häufiger auf ihre Funktionsfähigkeit hin kontrolliert und mehrmals pro Woche gereinigt werden. Eventuelle Futterwechsel sollten langsam und zwar über mehrere Tage erfolgen, besonders auch bei Weideaustrieb. Bei Fohlen ist im allgemeinen eine moderate Fütterung zu empfehlen, denn das bewirkt ein ebenfalls moderates Wachstum und beugt somit Skelettstörungen vor.

Bei Ponys kann der Energiebedarf bis zu zehn Prozent niedriger liegen als bei Großpferden. Daher sollte durch Einschränkung der Futtermenge oder -zeiten eine Überfütterung vermieden werden, besonders auch im Frühjahr auf junger Weide. Fehler bei der Ernährung der Pferde können sich in Kolik, Verstopfung und Durchfall äußern, hervorgerufen zum Beispiel durch quellende Futtermittel (nicht eingeweichte Trockenschnitzel), sperrige, schwer verdauliche Futtermittel, nicht ausreichend gekautes Raufutter, zum Beispiel durch Zahnfehler oder bei zu geringer Häcksellänge. Weiterhin kann es zu Fehlgärungen kommen, zum Beispiel durch einen erhöhten Keimgehalt im Futter, verfaulte und gefrorene Futtermittel oder unzweckmäßige Lagerung von empfindlichen Futtermitteln, wie zum Beispiel Heu.

Der Kreuzverschlag, auch Lumbago genannt, tritt auf nach kontinuierlich hoher Energiezufuhr und temporär geringer Belastung (z.B. nach Ruhetagen). Bei der Hufrehe (Pododermatitis) gibt es unterschiedliche Ursachen. Sie kann zum Beispiel nach der Geburt und nach Überbelastung des Bewegungsapparates auftreten. Häufig liegen jedoch Fütterungsfehler vor wie Futterwechsel, übermäßige Aufnahme von Getreidekörnern, Mischfutter oder eiweißreichem Grünfutter (z. B. auf junger Weide).

Ein extremer Anstieg des Blutfettgehaltes (Hyperlipidämie) tritt fast ausschließlich bei hochtragenden Ponystuten auf, die nach starkem Fettansatz plötzlich zu wenig energiereiches Futter erhalten. Weiterhin können Fütterungsfehler zu Nährstoffmängeln und dadurch zu Skeletterkrankungen (besonders bei Fohlen) führen. Aber auch durch überhöhte Fütterungsintensität bei gleichzeitig geringer Bewegungsmöglichkeit kann es zu Skeletterkrankungen kommen.