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Geburtsvorbereitung, Geburt, Geburtsverletzungen und Entzündungen

Geburtsvorbereitung

Maßnahmen zur Geburtsvorbereitung dienen folgenden Zielen: optimale Vorbereitung der weichen Geburtswege, ungestörter Ablauf der Geburt,  Vorbeugung gegen Komplikationen nach der Geburt. Die Maßnahmen sind vor allem sinnvoll bei Tieren, denen die erste Geburt bevorsteht, sowie bei Tieren, die bei beziehungsweise nach der letzten Geburt Schwierigkeiten hatten.



Selbstmaßnahmen: Man gibt in den letzten 2 Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin jeden zweiten Tag Pulsatilla-Injeel forte. Die Geburt läuft dann in der Regel leichter ab, Komplikationen danach sind seltener.


Wehenschwäche

Symptome: Nach dem Beginn der Geburt, erkennbar am Abgang von Fruchtwasser beziehungsweise dem Springen der Wasserblase, sind nur schwache Wehen und kein Fortschritt in der Geburt erkennbar. Bei  Stuten zum Beispiel besteht Verdacht auf Wehenschwäche, wenn mehr als eine Stunde nach dem Platzen der Wasserblase noch kein Fohlen erscheint. Bei der Hündin äußert sich eine Wehenschwäche zum Beispiel darin, dass nach dem Einsetzen der Bauchpresse mehr als eine Stunde bis zum Erscheinen des ersten Welpen vergeht und über eine halbe Stunde bis zum Erscheinen des jeweils nächsten Welpen verstreicht.

Ursachen: Hormonelle Störung, mangelhafte Öffnung der Geburtswege.

Selbstmaßnahmen: Bei mangelhafter Wehentätigkeit oder bei zu langsamem Geburtsverlauf wird Caulophyllum D4 oder Caulophyllum thalictroides-Injeel etwa alle 15–30 Minuten eingegeben. Meist kommt dadurch wieder eine gute Wehentätigkeit in Gang und der Geburtsvorgang läuft weiter.

Wann zum Tierarzt?

Bei guten, regelmäßigen Wehen, die bei der Hündin weit über eine Stunde dauern, ohne dass ein Welpe erscheint. Bei Stuten, wenn nach 1–2 Stunden nach dem Platzen der Wasserblase kein Fohlen erscheint. Beim Hund dann, wenn man nicht sicher ist, ob die Geburt beendet ist.

Tipp

Der Zeitpunkt der einsetzenden Geburt ist bei der Stute nicht ganz einfach zu erkennen. Am Euter können einige Tage vor der Geburt so genannte „Harztröpfchen“ auftreten, die aus eingetrockneter Vormilch entstehen. Häufig bringen Stuten ihr Fohlen in der Nacht zur Welt und sie sind dabei meist gern unbeobachtet.

Ein Abfall der Körpertemperatur vor der Geburt, wie er bei Hündinnen erkennbar ist, ist bei Stuten nicht sehr deutlich. Bei der Hündin bildet sich durch das Gewicht der Welpen vor der Geburt ein birnenförmiger Umriss des Bauches aus. Die Körpertemperatur bei der Hündin sinkt schon etwa eine Woche vor der Geburt auf 38 °C oder darunter, einige Stunden vor dem Geburtsbeginn fällt sie um weitere 1-1,5 °C.

Tipp

Geschlechtsbestimmung bei neugeborenen Katzen: Das Geschlecht von neugeborenen Katzen ist am leichtesten direkt nach der Geburt zu bestimmen. Bei der weiblichen Katze liegen After und Genital eng untereinander. Beim Kater besteht zwischen After und Genital ein größerer Zwischenraum, hier treten später die Hoden hervor.

Geburtsverletzungen

Symptome: Nach der Geburt sind eine Schwellung der Scheide oder kleinere Einrisse erkennbar, vor allem bei Erstgebärenden oder wenn die Jungtiere sehr groß waren.

Ursachen: Quetschungen des Gewebes durch das Jungtier.

Selbstmaßnahmen: Behandlung mit Traumeel (Tropfen, Tabletten) in 2-stündigen Abständen am ersten Tag, anschließend einige Tage lang mehrmals täglich. Einrisse an der Scheide mit Traumeel-Lösung (Ampulleninhalt unverdünnt oder 1:1 mit gekochtem, abgekühltem  Wasser verdünnt) oder Calendula-Lösung (1:10 verdünnt) spülen. Bei kleinen, flächenhaften Blutungen kann Cinnamomum-Homaccord alle 30 Minuten eingesetzt werden.

Wann zum Tierarzt?

Bei erheblichen Blutungen, bei einem Vorfall der Scheide oder der Gebärmutter.

Gebärmutterentzündung, verzögerte Ablösung der Nachgeburt

Symptome: Bei Hündinnen und weiblichen Katzen ist ein Anstieg der Körpertemperatur in den ersten Tagen nach der Geburt über 39,5 °C zu beobachten. Die Nachgeburt wird von der Mutter während oder nach der Geburt aufgefressen, so dass man nicht feststellen kann, ob sie vollständig abgegangen ist. Bei der Stute geht die Nachgeburt bei ungestörtem Ablauf spätestens 90 Minuten nach der Geburt ab. Bei allen Tierarten kann es nach der Geburt zu einer Gebärmutterentzündung durch Nachgeburtsreste oder durch Bakterien kommen; erkennbar ist die Gebärmutterentzündung an anhaltendem Scheidenausfluss, der zunehmend eitrig wird.

Ursachen: Mangelhafte Ablösung der Nachgeburt durch mechanische oder hormonelle Faktoren, Gebärmutterinfektion.

Selbstmaßnahmen: Bei beginnender oder bereits bestehender Gebärmutterentzündung ist die Behandlung mit Lachesis compositum ad us. vet., 3-mal täglich, angezeigt. Um bei nicht abgegangener Nachgeburt das Zusammenziehen der Gebärmutter und damit das Ablösen und Ausstoßen der Nachgeburt zu fördern, wird Lachesis compositum ad us. vet. alle 30 Minuten bis zum Abgang der Nachgeburt eingegeben.

Wann zum Tierarzt?

Bei der Stute ist unbedingt tierärztliche Hilfe einzuholen, wenn die Nachgeburt etwa eine Stunde nach der Geburt noch nicht abgegangen ist, da es sonst über Stoffwechselgifte zur so genannten Geburtsrehe, einer sehr schmerzhaften Entzündung der Huflederhaut, kommen kann. Bei allen Tierarten ist der Tierarzt gefragt, wenn nach der Geburt eine erhöhte Körpertemperatur länger besteht oder weiter ansteigt, ebenso wenn die Tiere nicht aufstehen oder nicht fressen wollen, bei mangelndem Pflegetrieb für die Jungen oder bei übelriechendem Ausfluss.

Tipp:  Bei allen Tierarten empfiehlt es sich, nach der Geburt einige Tage lang regelmäßig die Körpertemperatur zu messen. So können beginnendeGebärmutterentzündungen schnell erkannt werden. Bei Hund und Katze können auch eventuell zurückgebliebene, abgestorbene Welpen, die vom Tierarzt entfernt werden müssen, eine Temperaturerhöhung verursachen.

Gesäugeentzündung, Euterentzündung (Mastitis)

Symptome: Das Gesäuge beziehungsweise Euter oder einzelne Komplexe sind warm, gerötet, geschwollen oder sogar hart und schmerzempfindlich. Bei schwerem Verlauf ist die Körpertemperatur erhöht und das Allgemeinbefinden gestört, zum Beispiel durch mangelnde Fresslust.

Ursachen: Meist bakterielle Infektion in den ersten Wochen nach der Geburt, bei der Hündin auch nach vorzeitigem Absetzen der Welpen oder etwa 6–8 Wochen nach einer Läufigkeit. Ganz ohne Zusammenhang mit einer Geburt kann es bei Scheinträchtigkeit zu Entzündungen kommen. Bei Stuten häufiger dann, wenn das Fohlen erkrankt und 24 Stunden oder länger nicht trinkt.

Selbstmaßnahmen: Bei der Hündin kann eitriges oder sonstwie verändertes Milchsekret nichtabgemolken werden, es muss vom Körper abgebaut werden. Die Erkrankung ist daher auf jeden Fall ernst zu nehmen. Am Gesäuge können kühlende beziehungsweise durchblutungsfördernde Einreibungen mit 50-prozentigem Alkohol oder einer Mischung aus essigsaurer Tonerde und Wasser (zu gleichen Teilen) mehrmals täglich angewendet werden. Bei der Stute werden gegen die Entzündung 2- bis 3-mal täglich Traumeel (Tabletten, Tropfen) zusammen mit Lachesis compositum eingegeben, solange die Körpertemperatur nicht erhöht ist. Diese Kombination ist bei den meisten Arten von Gesäugeentzündung sehr wirksam.

Bei sehr stark geschwollenem Euter, wie es häufig bei Stuten zu beobachten ist, wird Belladonna-Homaccord zusammen mit Lachesis compositum mehrmals täglich gegeben. Bei Euterschwellung mit Ödem, auch am Unterbauch, geben Sie Apis-Homaccord im Wechsel mit Belladonna-Homaccord. Zusätzlich empfiehlt sich für jede Art von Gesäugeentzündung die Gabe von täglich einer Ampulle Phytolacca-Injeel forte, eines der homöopathischen Hauptmittel bei verhärtetem, geschwollenem und schmerzhaftem Gesäuge. Am Gesäuge tragen Sie mehrmals täglich vorsichtig Traumeel Salbe oder Gel zur Kühlung und Linderung der Spannung auf.

Wann zum Tierarzt?

Wenn die Körpertemperatur erhöht ist, wenn die Tiere nicht fressen. Eventuell müssen Antibiotika eingesetzt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Fohlen oder die Welpen zu lange keine Muttermilch bekommen.

Embryonaler Fruchttod, drohender Abort

Symptome: Der embryonale Fruchttod, bei dem die Frucht von der Gebärmutterschleimhaut aufgenommen (resorbiert) wird, sowie der Frühabort werden häufig nicht bemerkt, es sei denn, es wurde bereits vorher eine Trächtigkeitsuntersuchung vorgenommen. Eine Resorption ist bei der Stute bis zu einem Alter des Embryos von etwa 6 Wochen möglich, danach bleibt eine abgestorbene Frucht entweder in der Gebärmutter liegen (Steinfrucht) oder sie geht ab.

Ursachen: Hormonelle Störungen, Gewalteinwirkung (Stöße, Schläge), körperliche Überanstrengungen, schmerzhafte Koliken, übermäßige Belastung beim Reiten.

Selbstmaßnahmen: Bei Verdacht auf Verletzungen oder Blutungen Traumeel (Tabletten oder Tropfen) 4- bis 5-mal stündlich, dann in längeren Abständen, eingeben. Bei Blutungen mit Wehen und Unruhe Sabina-Injeel zusammen mit Cinnamomum-Injeel 3- bis 6-mal täglich, bei psychischem Trauma (z.B. großer Schreck) Aconitum-Injeel verabreichen.

Hinweise zu verschiedenen Störungen rund um die Geburt

Bei der Stute Euterbildung und tropfenweiser Abgang von Milch bereits Tage vor der Geburt: Pulsatilla-Injeel forte sowie Belladonna-Homaccord (3-mal täglich) oder Urtica-Injeel wirken dem Abgang von Milch entgegen. Denn mit der so genannten Biestmilch gehen sonst die für das Jungtier entscheidenden Abwehrstoffe verloren. Milchmangel nach der Geburt: Überprüfen der Fütterung des Muttertieres sowie Phytolacca-Injeel (2-mal täglich) und Lachesis compositum (2-mal täglich). Zu viel Milch (Milchstau) nach der Geburt (Wurf zu klein oder Welpen gestorben): Urtica-Injeel oder Phytolacca D1 jeweils 2-mal täglich, zusätzlich nährstoffarmes, rohfaserreiches Futter.

Hängegesäuge bei Hündinnen nach mehreren Geburten und guter Milchbildung, aufgrund von Bindegewebsschwäche: Sepia-Injeel forte (2-mal täglich, 3–4 Wochen lang) als Typmittel für ältere, ausgelaugte Hündinnen oder Silicea (z.B. Kieselsäuretabletten) als homöopathisches Mittel zur Stärkung des Bindegewebes und bei eher jüngeren, kleineren Hündinnen verabreichen (für einen Zeitraum von ca. 4–6 Wochen). Fellprobleme nach der Geburt: Coenzyme compositum als Stoffwechselmittel jeden zweiten Tag über einen Zeitraum von 3 Wochen eingeben oder China-Homaccord als Mittel nach Flüssigkeitsverlust (Geburt, Milch) 2-mal täglich 3 Wochen lang verabreichen.