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Haarausfall, Abzess, Akne, Bakterienentzündung und Nesselfieber

Die äußere Haut ist nicht nur schützende Hülle und Wärmeregulator, sondern auch als Kontaktorgan zur Umwelt vielen Einflüssen ausgesetzt. Das Haarkleid und die Haut der Tiere sind das Spiegelbild ihres Stoffwechsels. Der jeweilige Gesundheitszustand der Tiere kann demnach deutlich an der Haut abgelesen werden. Die Haut ist also das „Fernorgan“ von Fehlfunktionen und Erkrankungen in anderen Körperorganen. So gibt es zum Beispiel beim allergischen Geschehen einen direkten Zusammenhang zwischen äußerer Haut (z. B. Ekzem) und Lunge (z. B. Asthma).

Und ein verstopfter und träger Darm zum Beispiel geht häufig mit dem Auftreten eines chronischen Ekzems einher. Störungen der Hautfunktion äußern sich fast immer in heftigem Juckreiz, Schuppenbildung, Stumpfheit des Fells oder Haarausfall. Länger andauernde Dysfunktionen haben tiefer gehende Hautveränderungen zur Folge und zeigen sich in schweren entzündlichen Hautreaktionen, Ekzemen oder Hautverdickungen (z. B. Warzen).  Die biologische Behandlung nutzt die große Oberfläche der äußeren Haut als Entgiftungsorgan zur Ausleitung und Ableitung von körperfremden Schadstoffen.

Haarausfall (Alopezie)

Symptome: Haarausfall beziehungsweise Haarlosigkeit kann über den ganzen Körper verbreitet oder auch herdförmig auftreten. In vielen Fällen besteht Juckreiz. Angeborene Haarlosigkeit liegt zum Beispiel bei Nackthunden vor.

Ursachen: Haarausfall durch Erkrankung der Haut, mechanische Einwirkung durch Druckstellen, Mangelzustände, Fehlen von Spurenelementen oder Vitaminen, Vergiftungen (z.B. Rattengift), Stoffwechselstörungen im Frühjahr und Herbst (außerhalb der Haarwechselzeiten), Störungen im Hormonhaushalt, Fütterungs- und Haltungsfehler, Alterserscheinungen, Ektoparasiten (= auf der Hautoberfläche schmarotzende Parasiten).

Selbstmaßnahmen: Bei ungestörtem Allgemeinbefinden können moderne homöopathische Arzneimittel eingesetzt werden.

Wann zum Tierarzt?

Bei Störungen des Allgemeinbefindens sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. Folgende Maßnahmen kann er unter anderem einleiten: Behandlung des Grundleidens, gezielte Bekämpfung von Parasiten und Hautpilzen, Behandlung hormoneller Störungen, Zufuhr von Vitamin-B-Komplex und Vitamin A und E, Darmsanierung und die Gabe von Hefepräparaten.

Abszess

Symptome: Lokale Schwellung mit eitriger Einschmelzung, die heiß und schmerzhaft ist. Alle Zeichen der Entzündung wie Rötung, Hitze, Schwellung, Schmerz und eventuell Bewegungseinschränkung sind vorhanden. Der Eiter ist von unterschiedlicher Beschaffenheit, beim Pferd dünn und gelblich, bei Hund und Katze dünn und von wechselnder Farbe. Nach Abklingen der Entzündungserscheinungen entsteht ein „kalter Abszess“ mit Bildung einer Bindegewebskapsel. Abszesse können in allen Geweben und Organen auftreten.

Ursachen: Bakterielle Infekte durch Staphylokokken und Streptokokken, Fremdkörper (z. B. Nageltritt), Hautgeschwür, infizierte Wunden (z.B. durch Verkleben der Wundränder), tiefe Bissverletzungen (häufig bei Hund und Katze), multiple Abszesse durch Ausbreitung über die Blutbahn (z.B. Druse beim Pferd).

Selbstmaßnahmen: Anwendung von Wärmepackungen (z. B. heiße Leinsamen- oder Kartoffelpackungen) oder Salben zur Abszessreifung. Antihomotoxische Arzneimittel, die im akuten Stadium angewendet werden können, sind: Traumeel (Ampullen, Tropfen, Tabletten, Salbe oder Gel ad us. vet.), Mercurius-Heel und Entzündungstropfen. Später kann Myristica sebifera-Injeel forte („homöopathisches Messer“) zur Abszessöffnung eingesetzt werden, Dosierung laut Dosierungsanleitung im Anhang. Arzneimittel, die beim „kalten“ Abszess angewendet werden können, sind: Echinacea compositum (1-mal täglich), Mercurius-Heel, Lymphomyosot, Sulfur-Heel, Silicea-Injeel oder Kieselsäuretabletten (jeweils 2- bis 3-mal täglich).

Wann zum Tierarzt?

Je nach Lage des Abszesses am Körper, bei Gefahr eines Aufbrechens nach innen; bei Störungen des Allgemeinbefindens.

Akne

Bei Akne liegen Entzündungen der Haarbälge und Schweißdrüsen mit bakterieller Beteiligung vor.

Symptome: Anfangs meist Überproduktion von Hauttalg(Seborrhö),Entzündungsherde um die Haarbalgöffnung, Pustelbildung und kleine Abszesse, eitrig-blutige Sekrete, die die Haare verkleben, Haarausfall an den betroffenen Stellen.

Spezielle Lokalisationen: Pferd: Geschirr- und Sattellage, Hals und Schweifansatz (meist knotig-harte Papeln, Sommerakne). Hund: Kinn, Lippen, Nasenrücken, Innenfläche der Schenkel (besonders bei kurzhaarigen Hunden). Katze: Kinn und Lippenbereich.

Ursachen: Mechanische Hautschädigungen durch Druckstellen von Sattel und Geschirr oder Maulkorb, bakterielle Infekte (Eitererreger), chemische Einflüsse (z.B. Desinfektionsmittel oder Medikamente), hormonelle Störungen und Stoffwechselstörungen.

Selbstmaßnahmen: Abscheren der Haare an den kranken Hautstellen, Verbesserung der Hautdurchblutung, lokale Anwendung antiseptischer Salben, eventuell Futterumstellung, ausreichende Vitaminversorgung, eventuell UV-Bestrahlung (hat sich bei Pferden bewährt). Des Weiteren können antihomotoxischen Mittel hilfreich sein.

Furunkulose

Die Furunkulose ist eine bakterielle Entzündung der Haut mit eitriger Einschmelzung und Gewebsnekrose bis in die Subkutis.

Symptome: Anfangs nur lokale Entzündungsherde, derbe bis walnussgroße Knoten, tiefgehende Einschmelzung mit Kraterbildung, Eiteransammlung, Abszess-durchbruch nach außen, Narbenbildung, manchmal auch regionale Lymphknotenschwellung, auch Fisteln können auftreten.

Nesselfieber (Urtikaria)

Symptome: Entzündliche Hautreaktion mit Auftreten von unterschiedlich  großen, teigigen Quaddeln, heftiger Juckreiz.

Ursachen: Insektenstiche oder stechende Pflanzen, allergische Reaktion auf Fremdeiweiß, Arzneimittelallergie, Kontaktallergie durch Umweltgifte,  Allergien auf Futtermittel und Konservierungsstoffe, Infektionen durch Bakterientoxine, Wurmbefall.

Selbstmaßnahmen: Futterentzug. Folgende Arzneimittel werden eingesetzt: Traumeel als Anfangsmittel, zusätzlich Apis-Homaccord bei ödematösen,  heißen Quaddeln, die berührungsempfindlich sind. Beide Mittel  anfangs halbstündlich, dann 3- bis 4-mal täglich. Gegen den Juckreiz  können folgende Mittel gegeben werden: Histamin-Injeel forte plus Urtica- Injeel plus Acidum formicicum-Injeel (so genannte „HUA-Mischung“).

Wann zum Tierarzt?

Bei Allgemeinstörungen (z. B. Schockgefahr, Atemnot).