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Akute und chronische Infektionskrankheiten

Chronisch-infektiöse Erkrankungen spielen vor allem bei der Katze und in geringerem Maß beim Hund eine Rolle. Die wichtigsten davon sind in diesem Kapitel aufgeführt. Weitere chronische Krankheiten, wie zum Beispiel Arthrose  oder chronische Hauterkrankungen, finden Sie in den Kapiteln zu den einzelnen Organsystemen.




Leukose, FeLV (Felines Leukosevirus)

Symptome: Meist zeigen die infizierten Tiere anfänglich keine oder nur unspezifische Symptome wie Appetitmangel, Durchfall, vermehrten Durst, Fieber, Entzündung der Mundschleimhaut, Abmagerung, Atembeschwerden. Später kann ein ganzes Spektrum von Erkrankungen entstehen, zum Beispiel krebsartige Wucherung weißer Blutzellen, Tumore von Niere, Leber, Milz usw. Es kann durch das Virus zur Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen) und zur Immunschwäche kommen, was wiederum eine ansteckende Bauchfellentzündung (FIP) begünstigen kann.

Ursachen: Es handelt sich um eine Virusinfektion, die weltweit verbreitet ist. Die Dauer bis zum Ausbruch der Erkrankung kann Jahre betragen. Eine Quelle für Neuansteckungen sind Katzen, die das Virus in sich tragen und ständig große Virusmengen ausscheiden (Dauerausscheider), ohne erkennbare Krankheitszeichen zu zeigen. Der Tierbesitzer bemerkt bei einer Infektion seines Tieres außer einer leichten Temperaturerhöhung oft keine Symptome. Die meisten Katzen haben nach 1-16 Wochen Antikörper gebildet, die ihnen Schutz vor Neuinfektionen geben. Nicht alle Katzen sind jedoch  dazu in der Lage und das Virus kann sich auf Dauer im Organismus einnisten. Es befindet sich im Blut, Kot, Urin und in den Tränen und wird an die Umgebung besonders über den Speichel abgegeben.

Welche Tiere sind durch solche Dauerausscheider besonders gefährdet?

Selbstmaßnahmen: Für eine wirksame Übertragung des FeL-Virus ist normalerweise ein enger, längerer Kontakt mit einem infizierten Tier nötig. Jede Maßnahme, die einen direkten Kontakt zwischen Katzen (und deren Ausscheidungen) verhindert, kann daher die Infektionskette unterbrechen. Wenn der Tierhalter Symptome an seiner Katzefeststellt,  ist die Erkrankung meist voll ausgebrochen und in der Regel kommt dann jede Hilfe mit herkömmlichen Mitteln zu spät. Antihomotoxisch kann man aber oft das Allgemeinbefinden soweit bessern, dass ein weitgehend normales Leben über einen längeren Zeitraum möglich ist. 

Bei Allgemeinstörungen infolge einer Leukoseinfektion haben sich zwei  Vorgehensweisen bewährt: Entweder die alleinige tägliche Eingabe von 1 ml Coenzyme compositum bis zum Verschwinden der Symptome oder die kombinierte orale Gabe von Coenzyme compositum, Ubichinon compositum und Para-Benzochinon-Injeel forte (jeweils 1-2 ml Ampulleninhalt) im Abstand von 1 Woche sowie zusätzlich 4-6 Wochen lang Traumeel, Galium-Heel und Lymphomyosot (3-mal 5 Tropfen täglich oder bei Traumeel und Lymphomyosot alternativ auch 3-mal eine Tablette täglich). Meist lässt sich die Fresslust und das Allgemeinbefinden durch diese Therapie wieder deutlich bessern.

Prophylaxe: Impfung nach Leukosevirus-Testung durch den Tierarzt. Bis zur zweiten Impfung möglichst jeden Kontakt mit anderen Katzen meiden. Bei Einzelkatzen im Haushalt ohne Freigang und Kontakt zu anderen Katzen und bei älteren Katzen (meist natürliche Resistenz) ist keine Impfung notwendig.

Wann zum Tierarzt?

Immer wenn unklare Krankheitszeichen vorliegen. Der Tierarzt kann über einen Labortest eine Infektion feststellen. Nach Ausbruch der Erkrankung sind herkömmliche Medikamente meist wirkungslos. Zu Beginn der Erkrankung kann er eventuell durch sogenannte Paramunitätsinducer, zum Beispiel Engystol, das Immunsystem so anregen, dass das Tier alleine mit der Infektion fertig wird. Seit einigen Jahren gibt es einen Impfstoff zur Prophylaxe (Vorbeugung).

Feline infektiöse Peritonitis (FIP, infektiöse Bauchfellentzündung)

Symptome: Bei der klassischen felinen (lat. felis = Katze) infektiösen Bauchfellentzündung fällt zuerst auf, dass die Katze krank  erscheint, nicht mehr fressen will und abmagert. Später ist eine Zunahme des Bauchumfangs bemerkbar und ein mehr oder weniger  konstantes Fieber um 39–41°C. Gelegentlich zeigt sich eine gelbliche  Tönung der Schleimhäute. Ist die Brusthöhle betroffen, besteht Atemnot. Neben dieser „feuchten“ Form, mit Flüssigkeitsansammlungen bevorzugt in Bauch- und Brustraum, die bei zwei Drittel der erkrankten Katzen  vorkommt, existiert noch die „trockene“ Form. Hier sind die Symptome nicht so deutlich. Es können aber nervöse Symptome wie Lähmungen,  Gleichgewichtsstörungen und Wesensveränderungen, eventuell auch Augenveränderungen vorkommen.

Ursachen: Die FIP kommt bei Katzen weltweit vor. Ursache ist eine Infektion mit Coronaviren.

Selbstmaßnahmen: Bei infizierten Katzen mit gestörtem Allgemeinbefinden kann versucht werden, das Allgemeinbefinden durch die Gabe folgender Mittel zu bessern: Coenzyme compositum mit Ubichinon compositum (jeweils 1 – 2 ml des Ampulleninhaltes) zusammen mit ebenfalls 1-2 ml Nux vomica-Homaccord, alle 2 Tage oral verabreicht. Je nach vorherrschender Symptomatik können weitere Präparate hinzugenommen werden, zum Beispiel Echinacea compositum zur Stärkung des Immunsystems, Solidago compositum zur Unterstützung der Nieren, Gripp-Heel bei Virusinfektionen und Traumeel bei Entzündungen.

Prophylaxe: Die Impfung des Tieres ist bei gesunden Tieren nach Testung durch den Tierarzt mit den inzwischen zur Verfügung stehenden Impfstoffen gegen eine FIP-Infektion möglich.

Wann zum Tierarzt?

Vorbeugend sollten junge Tiere geimpft werden sowie Tiere, die einzeln gehalten wurden und jetzt mit anderen Katzen zusammen gehalten werden sollen. Katzen, die ein gestörtes Allgemeinbefinden zeigen, einen zunehmend aufgetriebenen Bauch aufweisen, Augenveränderungen oder Verhaltensstörungen zeigen, sind dem Tierarzt vorzustellen.

Feliner Immunschwächevirus (FIV)

Symptome: Es gibt klinische Parallelen zwischen der Infektion von Katzen mit dem felinen Immunschwächevirus (FIV) und jener des Menschen mit HIV. Untersuchungen zeigen, dass sich der Mensch aber nicht an dem FI-Virus infizieren kann. Ein Immunschwächesyndrom kommt bei etwa der Hälfte der infizierten Katzen vor, ein Drittel zeigt nur wechselnde und wenig charakteristische Symptome wie Appetit- und Gewichtsverlust, Fieber, geschwollene Lymphknoten, Änderungen im Blutbild (Mangel an roten oder weißen Blutkörperchen) sowie Änderungen im individuellen und Sozialverhalten.

Die Immunschwäche äußert sich vor allem im Magen-Darm-Kanal und besonders in der Mundhöhle (Entzündungen an den Schleimhäuten). Ein Viertel der erkrankten Tiere zeigt chronische Infektionen der Atemwege. Auch Bindehautentzündungen, Darmentzündungen und andere Erkrankungen, zum Beispiel Verhaltens- und Bewegungsstörungen, kommen vor. Durch die Schwächung des Immunsystems treten auch häufiger spezielle Tumorerkrankungen auf, zum Beispiel Tumore des Nasenraumes. Der Tierarzt kann einen Test auf FIV durchführen, um den Verdacht abzusichern.

Ursache: Es handelt sich um eine Viruserkrankung mit dem felinen Immunschwächevirus (FIV), das Immunzellen befällt, ähnlich wie bei der HIV-Infektion des Menschen, die zu Aids führt. Da der Virus häufig durch Katerkämpfe übertragen wird (Bisse), führt eine Kastration zur Aggressions- und damit zur Risikominderung.

Selbstmaßnahmen: Bei Vorliegen von Allgemeinstörungen kann versucht werden, mit den Ampullenlösungen von Coenzyme compositum, Ubichinon compositum und Para-Benzochinon-Injeel forte (jeweils 1– 2 ml) im Abstand von 3-4 Tagen eine Besserung zu erzielen. Nach 2 Wochen wird der Abstand vergrößert: Coenzyme compositum und Ubichinon compositum werden alle 1-2 Wochen gegeben, ParaBenzochinon-Injeel forte alle 2 Wochen. Zusätzlich sollte für eine Ausleitung von Giftstoffen und eine Stimulation des Immunsystems gesorgt werden – durch die Gabe von Galium-Heel und Lymphomyosot, 3-mal täglich. Weiterhin ist die Gabe von Engystol, zuerst täglich, dann seltener gegeben, eine Möglichkeit, um das Immunsystem zu stimulieren und die Erkrankungserscheinungen zu dämpfen.

Wann zum Tierarzt?

Sollte Ihre Katze unspezifische Krankheitszeichen, eventuell auch schon über längere Zeit zeigen oder Ihnen unerklärliche Störungen im Verhalten aufgefallen sein, suchen Sie Ihren Tierarzt auf. Er kann mit Hilfe eines Tests erkennen, ob es sich um eine FIV-Infektion handelt oder ob eventuell eine andere Erkrankung vorliegt.

Staupe

Beim Hund sind als Infektionskrankheiten vor allem Staupe, Leptospirose und die ansteckende Leberentzündung (HCC) von Bedeutung. Da diese Erkrankungen von der Standardimpfung abgedeckt werden, sind sie heute selten, mit Ausnahme der Staupe, die gelegentlich wieder auftritt und auch chronische Schäden auslösen kann.

Symptome: Meist erkranken junge und ungeimpfte Hunde am schwersten. Alle Schleimhäute entzünden sich, Schnupfen, Husten, Niesen, Lidbindehautkatarrh, Durchfall und Ohrenentzündung können auftreten. Meist besteht hohes Fieber bis 41°C. Je nach dem Virusstadium kann es nach scheinbarer Genesung zur so genannten nervösen Form der Staupe mit Krampfanfällen oder Lähmungen kommen.

Ursachen: Es handelt sich um eine Virusinfektion, die durch eine sekundäre bakterielle Infektion kompliziert werden kann.

Selbstmaßnahmen: Die akute Form muss tierärztlich behandelt werden. Sollten bei der nervösen Form anschließend neurologische Störungen wie Lähmungen oder Krämpfigkeit zurückbleiben, kann mit Antihomotoxischen Mitteln versucht werden, diese Ausfälle längerfristig zu bessern. Bei Lähmungen werden Strychninum nitricum-Injeel oder Nux vomica-Homaccord, Causticum-Injeel oder Neuralgo-Rheum-Injeel zusammen mit Coenzyme compositum und Ubichinon compositum gegeben. Bei Krämpfen und einem „Tic“ (Muskelkontraktionen ohne äußeren Anlass) lohnt sich ein Versuch mit Cerebrum compositum, Coenzyme compositum und Ubichinon compositum, 2-mal wöchentlich. Meist dauert es längere Zeit, bis sich eine Besserung der Symptome einstellt.

Propyhlaxe: Die Staupeimpfung gehört zu den üblichen Grundimpfungen des Hundes.

Wann zum Tierarzt?

Immer, wenn akute Krankheitszeichen vorliegen.

Stuttgarter Hundeseuche, Leptospirose

Symptome: Die Erkrankung beginnt häufig mit einer Schwäche der Nachhand. Immer ist aufgrund der Nierenbeteiligung Eiweiß im Harn und häufig ist eine starke Zeichnung der Gefäße des Augapfels zu erkennen. Erbrechen, Durchfall, übermäßiges Trinken, Gelbsucht, zentralnervöse Störungen, Husten und Atemnot kommen vor.

Ursachen: Die Erkrankung wird durch Bakterien (Leptospiren) verursacht. Überträger sind vorwiegend Mäuse und Ratten. Stehende Gewässer sind grundsätzliche Seuchenherde.

Prophylaxe: Die Impfung gegen Leptospirose gehört zu den üblichen Grundimpfungen des Hundes.

Wann zum Tierarzt?

Die hochakut verlaufende Erkrankung erfordert rasche und gezielte Behandlung durch den Tierarzt.

Gefährliche Infektionskrankheiten bei Hund, Katze, Pferd, Kaninchen und Vogel, deren Behandlung in die Hand des Tierarztes gehört:

Erkrankung und Symptome