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Kaninchen

Hauskaninchen werden als Heimtiere, Ausstellungstiere und auch kommerziell zur Fleischgewinnung gehalten. Eine verdauungsphysiologische Besonderheit des Kaninchens ist die Koprophagie, das Kotfressen. Im auffallend großen Blinddarm, der bis zu einem Drittel des Bauchraums ausfüllen kann, erfolgt der mikrobielle Aufschluss der Pflanzennahrung. Um diesen besonders vitaminreichen, aufgeschlossenen Nahrungsbrei besser auszunutzen, frisst das Kaninchen seinen Blinddarmstuhl.


Dies geschieht meist nachts. Die Magenwand des Kaninchens besitzt nur eine dünne Muskelschicht, die mit ein Grund für die häufig auftretende Trommelsucht ist. Daher muss immer neue Nahrung aufgenommen werden, um den Speisebrei passiv zu befördern. Im Gegensatz dazu findet beim Menschen ein aktiver Muskeltransport statt.

Obwohl das Kaninchen aus südlichen Gefilden stammt, kann es Hitze sehr schlecht vertragen. Besonders bei Transporten an Sommertagen, zum Beispiel zum Tierarzt, kann es deshalb zu Todesfällen kommen. Die optimale Umgebungstemperatur beträgt 18 °C. Temperaturen über 25 Grad können schon kritisch sein. Kaninchen haben am Kinn eine Drüse, die Duftstoffe (Pheromone) absondert. Dies erklärt die Angewohnheit, mit dem Kinn an Gegenständen zu reiben.

Das Halten von Heimkaninchen in der Gruppe ist wegen der Rangordnungskämpfe mit Schwierigkeiten verbunden. Die gemeinsame Haltung von unkastrierten Rammlern ist unmöglich. Häsinnen und kastrierte Rammler leben meist friedlich miteinander. Die Haltung von Zwergkaninchen mit Meerschweinchen ist problemlos. Die Käfiggröße für ein erwachsenes Zwergkaninchen sollte mindestens 0,2–0,3 Quadratmeter betragen. Freilauf sollte unter Aufsicht erfolgen, da ein Kaninchen in der Wohnung viel Schaden anrichten kann, aber auch selbst durch Elektrokabel, Türen usw. gefährdet ist.

Um Verdauungsstörungen beim erwachsenen Kaninchen gering zu halten, ist (neben Fertigfutter) ein hoher Rohfaseranteil durch die Gabe von gutem Heu, Grünfutter und Wurzelfrüchten zu gewährleisten. Dem Kaninchen sollte immer frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen. Bei Kaninchen mit mangelndem Appetit und Augenausfluss empfiehlt sich eine gründliche Untersuchung der Mundhöhle und Zähne. Eine Auswahl physiologischer Daten finden Sie im Anhang.

Impfungen sind möglich gegen die Myxomatose, eine Pockenviruserkrankung, die mit Entzündungen und Eiterungen der Augenlider einhergehen kann, und gegen die Rabbit Hemorrhagic Disease (RHD), eine Viruserkrankung, die akut von Erstickungskrämpfen begleitet wird und zum Tod führen kann. Auffällig bei der RHD ist oft ein blutiges Nasen-sekret. Als Überträger bei beiden Erkrankungen kommen Insekten, aber auch direkter Kontakt mit infizierten Tieren oder Futter in Frage.

Auch für Kleintiere wie Kaninchen können homöopathische Kombinationsmittel bei vielen Erkrankungen und Syptomen sinnvoll eingesetzt werden, zum Beispiel Traumheel bei Abzessen im Kopfbereich, Ekzeme oder Verletzungen. Andere Arzneien wie Hormeel können bei Haarausfall oder Engystol bei Virusinfektionen helfen.