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Prellung, Verstauchung, Lahmheit, Knochenbruch und Überbein

Nicht nur nach einem Sprung aus großer Höhe, bei falschem Aufkommen und nach plötzlicher Bewegung auf ein Geräusch hin, sondern auch allgemein nach übermäßiger Beanspruchung der Gelenkbänder kommt es bei Hund und Katze häufig zu einer plötzlichen akuten Lahmheit. Sie entsteht durch die schmerzhafte Überdehnung (Verstauchung) oder sogar teilweise Zerreißung der Gelenkbänder. Eine stumpfe Gewalteinwirkung, zum Beispiel Anschlagen an einem Hindernis, kann eine ebenfalls schmerzhafte Prellung verursachen. Dabei tritt meist aus zerrissenen feinsten Gefäßen Blut aus, wodurch ein Bluterguss (Hämatom) entsteht.

 

Symptome: Das Gelenk schwillt mehr oder weniger stark an, ist bei Berührung schmerzhaft, die Gliedmaße wird nicht oder nur kurzzeitig belastet. Wichtig ist, sicherzustellen, dass es sich nicht um einen Knochenbruch handelt, der unbedingt vom Tierarzt behandelt werden muss. Anzeichen für einen Knochenbruch sind in der Regel hochgradige Lahmheit (überhaupt keine Belastung der Gliedmaße mehr), Schmerzhaftigkeit und manchmal ein unnatürliches Abknicken der Gliedmaße an einer Stelle zwischen den Gelenken.

Selbstmaßnahmen: In der Homöopathie ist Arnika das wichtigste Mittel für frische Verstauchungen, Prellungen und Lahmheiten. Zusammen mit einer Reihe weiterer homöopathischer Mittel, die auf Entzündungen, Blutergüsse und Schmerzen in den Gelenken wirken, ist Arnika in dem Präparat Traumeel enthalten. Mit der Behandlung (Traumeel Tropfen oder Tabletten) sollte so bald wie möglich begonnen werden, da die Verschlimmerung der Unfallfolgen, zum Beispiel die Ausbildung eines Blutergusses, oft noch abgefangen werden kann und die Folgen der Verletzung dadurch weniger stark ausfallen.

Geben Sie in der ersten Zeit nach der Verletzung Traumeel alle 30 Minuten (Dosis siehe Dosierungsanleitung im Anhang), um dem Tier die Schmerzen zu nehmen und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Nach einigen Stunden oder am nächsten Tag wird die Gliedmaße meist schon wieder viel deutlicher belastet. Traumeel wird noch 1 – 2 Tage lang 3- bis 4-mal täglich gegeben, später noch 2-mal täglich bis einige Zeit nach der völligen Wiederherstellung der uneingeschränkten Bewegungsfähigkeit. Bei geduldigen Tieren kann auch vorsichtig Traumeel Salbe um das Gelenk herum einmassiert werden.

Wann zum Tierarzt?

Wenn Anzeichen für einen Knochenbruch bestehen; wenn nach 1 – 2 Tagen immer noch hochgradige Lahmheit besteht. Auch wenn Sie sofort, nachdem die Verletzung entstanden ist, zum Tierarzt fahren, ist die Gabe von Traumeel noch vor der Fahrt sinnvoll  gegen die Schmerzen und eine zu starke Anschwellung.

Akute Lahmheiten beim Reitpferd

Beim Reitpferd gehören Lahmheiten fast zum „täglichen Brot“. Die Lahmheit kann ausgelöst werden durch Sehnen-und Bänderzerrungen, Muskelzerrungen, Verstauchungen und Prellungen. Am häufigsten ist beim Reitpferd die Entzündung der oberflächlichen Beugesehne (Tendinitis) an den Vordergliedmaßen. Nur beim Zugpferd oder Traber sind öfter auch die Hintergliedmaßen mit betroffen.

Symptome: An der Stelle der Sehnenentzündung, meist in Höhe des Mittelfußknochens (Röhrbein), ist die Sehne angeschwollen, warm und bei Druck schmerzhaft. Das Pferd geht nur leicht bis mittelgradig lahm. Eine Schwellung der Sehnenscheide ist teigig oder fluktuierend (flüssigkeitsgefüllt). Betroffen ist meist die gemeinsame Beugesehnenscheide an der Rückseite des Röhrbeins, die die oberflächliche und die tiefe Beugesehne umschließt. Bei Bänderzerrungen, Verstauchungen und Prellungen ist meist keine starke Schwellung festzustellen, aber das Pferd geht auf dem betroffenen Bein leicht oder mittelgradig lahm. Bei Muskelzerrungen ist der Gang ebenfalls unsauber, die betreffende Stelle an den Gliedmaßen oder am Rücken ist warm und vor allem schmerzhaft. Ein häufiges Problem stellen auch immer wiederkehrende Entzündungen von Sehne und Sehnenscheide dar, die bei Schonung verschwinden, aber schon bei leichter Belastung wieder auftreten.

Ursachen: Allgemein besteht eine Überdehnung der Bänder und Sehnen, zum Beispiel durch falsches Auftreten auf der Koppel. Ursache der Sehnenentzündung ist meist eine Überdehnung der Sehne, wodurch es zur Lockerung der Sehnenfibrillen sowie der Faszien um die Sehne herum kommt. Zusätzliche Faktoren, die die Überdehnung unterstützen, sind eine nicht trainierte Muskulatur, eine steile Fesselstellung, aber  auch eine anormale Hufstellung sowie unterlassenes oder nicht ausreichendes Aufwärmen vor dem Training beziehungsweise vor der Arbeit. Auch eine Muskelzerrung kann zu den oben genannten Symptomen führen.

Selbstmaßnahmen: Die Therapie muss darauf ausgerichtet sein, die Reparatur der feinen Faserzerreißungen in der Sehne, den Bändern oder im Muskel zu unterstützen und das gebildete Reparationsgewebe wieder so zu stärken, dass es den Belastungsanforderungen standhält. Erste Voraussetzung für die Behandlung ist die Schonung des Tieres, das heißt in der Regel, einige Tage lang Boxenruhe. Frische Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen werden zu Anfang mit kühlenden Therapien behandelt, zum Beispiel mit feuchten und kalten Verbänden oder Breiumschlägen (häufig mit Azetatpulver).

Oftmals wird in dieser Phase auch eine Kaltwasseranwendung durchgeführt; hierbei wird die betroffene Gliedmaße etwa 15-30 Minuten lang mit kaltem Wasser abgespritzt. Anschließend sollten Sie in die angeschwollene und schmerzhafte Region mehrmals täglich Traumeel Salbe oder Gel ad us. vet. vorsichtig einmassieren, bis die Entzündung abgeheilt ist. Neben der lokalen Behandlung mit der Salbe oder dem Gel wird Traumeel auch in Tropfen- oder Tablettenform verabreicht, anfangs stündlich, ab dem zweiten Tag mehrmals täglich. Auch hier erfolgt die Behandlung bis zur Wiederherstellung der uneingeschränkten Bewegungsfähigkeit.

Nach wenigen Tagen lassen gewöhnlich die Schwellung und auch der Schmerz deutlich nach. Die Pferde werden dann wieder leicht bewegt, um die Durchblutung in dem verletzten Bereich zu unterstützen und damit die Heilung zu fördern. Die innerliche und lokale Behandlung werden wie angegeben weitergeführt bis zum völligen Abklingen der Entzündung. Je nach Schwere der Verletzungen kann dies eventuell Wochen dauern. Bei immer wieder auftretenden „angelaufenen Beinen“ sollte zusätzlich zu Traumeel noch jeden zweiten Tag zur Stärkung des Stütz- und Bindegewebes Calcium fluoratum und Silicea gegeben werden (z.B. Calcium Sluoratum-Injeel forte [3–4 ml] und Kieselsäuretabletten (jeden 2. Tag 10 Tabletten).

Wann zum Tierarzt?

Wenn die Lahmheit nach einigen Tagen nicht besser oder sogar schlechter wird.

Knochenbruch, begleitende Behandlung

Bei Knochenbrüchen ist nicht nur die Erstversorgung nach dem Unfall wichtig (siehe Kapitel 4), sondern im Hinblick auf eine vollständige Ausheilung und Verhinderung von Folgeschäden kommt auch dem weiteren Therapieverlauf große Bedeutung zu. Ein Knochenbruch muss auf jeden Fall tierärztlich versorgt werden, um ein stabiles Zusammenwachsen sicherzustellen und Fehlstellungen der Gliedmaßen, die wiederum zu einer Arthrose führen können, zu vermeiden.

Symptome: Die Gliedmaße wird nicht mehr belastet, sie kann herumbaumeln, wenn einer der langen Röhrenknochen gebrochen ist; die Gliedmaße ist sehr schmerzhaft und schwillt meist mehr oder weniger stark an. Die Schmerzhaftigkeit geht auch nach Stunden nicht zurück.

Ursache: Neben einer Überbelastung des Knochens durch Unfall und Sturz kann auch eine spezielle Anfälligkeit für Knochenbrüche bestehen, zum Beispiel aufgrund eines ungenügenden Mineralstoffeinbaus in die Knochen. Solche Ursachen müssen diagnostisch vom Tierarzt abgeklärt werden.

Selbstmaßnahmen: Bei Verdacht auf einen Knochenbruch ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen, um mit Hilfe einer Röntgenaufnahme eine genaue Diagnose zu erstellen und diegeeignetste Behandlung festzulegen (z.B. Schiene, Fixationsverband oder operativ mit Nagelung oder verschraubter Platte). Bereits vor dem Tierarztbesuch kann Traumeel gegeben werden, um übermäßige Schmerzen zu dämpfen und die Schwellung nicht zu stark werden zu lassen, was die Untersuchung erleichtert.

Bei offenen Frakturen zusätzlich Echinacea compositum verabreichen. Nach der tierärztlichen Versorgung hat sich (in Absprache mit dem Tierarzt) am ersten Tag die stündliche Gabe von Traumeel bewährt, um die Schmerzen zu lindern. Durch den Bestandteil Symphytum (Beinwell) wird die Kallusbildung angeregt (Kallus = Keimgewebe des Knochens, das sich bei Knochenbrüchen in der Bruchlücke entwickelt). Es wird also die Reparatur und das Zusammenwachsen des Knochens unterstützt und beschleunigt. Gleichzeitig fördert Symphytum auch die Heilung der Knochenhaut und der beteiligten Bänder und Sehnen. In den ersten 8 Tagen wird Traumeel 2- bis 3-mal täglich gegeben, anschließend weitere 4 Wochen lang 2-mal täglich.

Überbein (Exostose)

Symptome: Knochenzubildung an der Knochenoberfläche.

Ursachen: Exostosen können durch Verletzungen, aber auch spontan entstehen. Bei der spontanen Entstehung sind neben Reizungen durch Zug und Druck auch Störungen im Hormonhaushalt und Störungen des Knochenstoffwechsels und eventuell beim Pferd auch vernachlässigte Hufpflege beteiligt.

Selbstmaßnahmen: Nach Verletzungen am Knochen sollte anfänglich gekühlt und die Gliedmaße geschont, später feuchte Wärme verabreicht werden. Osteoheel Tabletten, über mehrere Wochen gegeben, können eine frische Exostose wieder auflösen.

Wann zum Tierarzt?

Handelt es sich um ein Überbein, das spontan entstanden ist oder zu Lahmheiten führt, sollte immer der Tierarzt aufgesucht werden.