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Innovative EECP-Therapie bei Durchblutungsstörungen

Rund zwei Drittel der Erkrankungen stehen direkt oder indirekt mit Durchblutungsstörungen in Zusammenhang. Aus den USA kommt die EECP-Therapie (EECP = Enhanced External Counterpulsation), die in den USA durch den therapeutischen Nutzen bei vielen Durchblutungserkrankungen bereits anerkannt – in Europa allerdings noch als alternative Therapie unbekannter ist.

Die Berliner Charité, bekannt als Vorreiterin vieler medizinischer Entwicklungen, wendet die Therapieform bereits an. Ursprünglich wurde die Methode mit speziellen Manschetten bei Durchblutungsstörungen des Herzens eingesetzt. Da die Durchblutungsförderung allerdings alle Organe angeht, wird EECP heute auch bei vielen anderen Krankheitsbildern eingesetzt, zum Beispiel beim Verschluss kleinster Gefäße oder dem fortschreitenden Nierenversagen bei Diabetes, bei Arterienverkalkung (Arteriosklerose), bei Demenz oder einigen psychischen Beschwerden wie Schlafstörungen oder chronischen Erschöpfungszuständen durch Stress oder Burn-out. Grundsätzlich kann die innovative Therapie bei durchblutungsabhängigen Erkrankungen und Symptomen bei einem Facharzt für innere Medizin oder einem Kardiologen als Behandlungsmethode thematisiert werden.

Man spricht bei der EECP-Therapie auch umgangssprachlich von einem biologischen Bypass, was durch die Förderung der körpereigenen Arteriogenese bedingt ist. Die Entstehung natürlicher Bypässe nach einem Gefäßverschluss, zum Beispiel am Herzmuskel, wird unter dem Oberbegriff Arteriogenese summiert. Vereinfacht ausgedrückt wird durch das Aufblasen der speziellen Manschetten bei der EECP-Therapie an den Waden und dann an den Oberschenkeln und Hüften, Druckwellen erzeugt, die im arteriellen System von den Beinen ausgehend das Blut in Richtung Herz zurückpumpen.

Das Blut fließt gegen die Strömungsrichtung nach oben und setzt Reize bei den vorhandenen Kleingefäßen in der Umgebung verengter oder verstopfter Gefäße, was mit der Begrifflichkeit eines biologischen Bypasses beschrieben wird. Die Mikrogefäße, die durch die EECP-Therapie allmählich an Größe gewinnen, können die ursprüngliche Funktion der Bluthalter und so die Funktion der verstopften Gefäße übernehmen, quasi natürliche Umleitungen bei Durchblutungsstörungen schaffen, ohne das ein operativer Eingriff mit Risiken und Nebenwirkungen durchgeführt werden muss.

Die Therapie ist schmerzfrei und wird computergesteuert über das EKG kontrolliert. Durch die Elektrokardiogramm-Steuerung wird das Blut rhythmisch in Richtung Herz gepumpt. Der Druck in den Manschetten lässt nach, wenn das Herz über die Gefäße Blut in die Beine pumpt.

Zum Umfang bei der klassischen ECCP-Behandlung gehören fünf bis sechs einstündige Sitzungen in der Woche. Rund 35 Behandlungen sind ein Richtwert bei schwereren Krankheiten. Es können je nach Krankheitsbild allerdings auch weniger sein. Nach rund der Hälfte der Behandlung fühlen sich viele Patienten leistungsstärker und wohler. Der Heilungsprozess zieht sich meistens über die Therapiezeit hinaus, so dass die Behandlung auch später noch positive Gesundheitsreize nach sich ziehen kann.